Grüne bereit, Pröll zu stützen

Eva Glawischnig: „Schließe nicht aus, dass wir Pröll wieder zum Landeshauptmann wählen.“

[Red./gr] Die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig kann sich vorstellen, dass die Grünen in Niederösterreich Erwin Pröll (ÖVP) zum Landeshauptmann wählen, wenn die ÖVP bei der Landtagswahl am 3. März die absolute Mehrheit verliert. „Das schließe ich nicht aus“, erklärte Glawischnig im Interview mit der „Kleinen Zeitung“. Ihre Bedingungen: einen umfassenden „Kassasturz“, Transparenz bei den umstrittenen Veranlagungen des Landes sowie eine „Demokratiereform“.
Freilich: Ein wenig Kritik hat Glawischnig Pröll aber doch auszurichten. „Sich zu Beginn einer Landtagssitzung mit den Worten zu verabschieden, jetzt gehe ich arbeiten, ist vorsintflutlich“, so die Grünen-Chefin.
Glawischnigs angedeutete Unterstützung für Pröll passt in das Bild, das die Landespartei unter Madeleine Petrovic in den vergangenen Monaten abgibt: So kritisch die Kleinpartei sich besonders in der Veranlagungscausa gibt – erst am Dienstag hat sie die Justiz eingeschaltet –, so sehr hält sie sich mit direkten Angriffen gegen Pröll zurück. Ein Waffenstillstand, der auch umgekehrt zu gelten scheint: Während die übrigen Landesparteien regelmäßig scharfen ÖVP-Attacken ausgesetzt sind, bleiben die Grünen meist verschont.
All diese Überlegungen sind freilich weitgehend müßig, wenn die Grünen am 3. März wieder – wie schon 2008 – zu wenige Stimmen erzielen,  um einen Sitz in der Landesregierung zu ergattern. Die Mehrheit darin gibt nämlich die Politik des Landes vor: Sitzen die Grünen nicht drinnen, wäre ein Bündnis für die ÖVP ohne Wert.

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