Nach Eklat tritt Lindner doch nicht für Stronach an

Wirbel Team Stronach Lindner
Wirbel Team Stronach Lindner(c) Clemens Fabry
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Die Ex-ORF-Generaldirektorin ist über Aussagen von Klubobmann Lugar verärgert. Dieser hatte Lindners Wahlkampfrolle als „Speerspitze“ gegen das System ORF definiert.

[Wien/Red./APA] Noch ist das Team Stronach nicht einmal richtig in den Wahlkampf für die Nationalratswahl gestartet, schon gibt es parteiintern massive Turbulenzen um Kandidaturen und die Strategie. Ex-ORF-Chefin Monika Lindner zieht ihre Kandidatur als Dritte auf der Bundesliste für das Team Stronach zurück. Am Donnerstagnachmittag bestätigte sie entsprechende Informationen der „Presse" offiziell der Austria Presse Agentur.

Die 69-jährige Journalistin war erst am Montag als überraschende Quereinsteigerin und Listendritte bestätigt worden. Als Grund für ihren Rückzug gab sie Aussagen von Team-Stronach-Klubobmann Robert Lugar vom Mittwoch an, wonach sie als „Speerspitze" gegen das System ORF, Raiffeisen und Erwin Pröll eingesetzt werden soll.

„In der gestrigen Aussage des Klubobmanns Lugar, die in keiner Weise abgesprochen war, hat sich gezeigt, dass die Erwartungshaltung zumindest von einem Teil des Teams Stronach mit meinen Intentionen, warum ich der Einladung von Frank Stronach in sein Team gefolgt bin, nicht deckt", erklärte Lindner via Austria Presse Agentur. „Ich kann daher ein Mandat, sollte es dazu kommen, unter diesen Voraussetzungen nicht annehmen." Sie „bedaure die Entwicklung", respektiere aber Stronachs politisches Engagement. ORF, Raiffeisen und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) zählen zu den Feindbildern des austrokanadischen Unternehmers Frank Stronach.

Stronach wollte sie umstimmen

Als intern bekannt wurde, dass sich Lindner kurzfristig zurückziehen will, gab es hektische Aktivitäten. Parteigründer Frank Stronach war intensiv bemüht, Lindner umzustimmen. Schon die Bekanntgabe ihrer Kandidatur hatte für Aufsehen gesorgt, weil die ehemalige Leiterin des Landesstudios Niederösterreich zu den engen Vertrauten von Erwin Pröll und Raiffeisen-Chef Christian Konrad gezählt hat.

Das Team Stronach hat erst am Montag kurz vor Ende der Einreichfrist als letzte Gruppierung die Bundesliste abgegeben. Diese wird von Stronach angeführt, dahinter folgt seine rechte Hand Kathrin Nachbaur. Nach Lindners Rückzieher erhöhen sich jetzt die Chancen der nächstgereihten auf ein Mandat: Das sind der Wirtschaftsanwalt Georg Vetter und der Nationalratsabgeordnete Christoph Hagen.

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