Strache rappt, Van der Bellen über ''das erste Mal''
Stimmenjagd mit allen Mitteln: DiePresse.com gibt Einblick in die Auswüchse des Wahlkampfs.
30.12.2016 um 21:13
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache greift auch in diesem Wahlkampf zum Mikrofon. In seinem mittlerweile fünften HC-Rap reimt er Textzeilen wie "Für Faymanns Pfusch die beste Rache, ist dein Kreuz bei HC Strache". Auch die ÖVP kommt zu zweifelhafter Ehre: "Keine Power und kein Saft, Spindi hat die Schwarzen abgeschafft." Während BZÖ-Obmann Bucher gar nicht vorkommt, bekommen auch Glawischnig ("Wer sich für belämmert hält, wird Chefin in der Grünen Welt") und Stronach ("Wenn Opa Frank von Werten spricht, pass nur auf, vertrau ihm nicht") die blaue Dichtkunst zu spüren. >>Video
(c) FPÖ
Die Grünen schicken ein Urgrstein ins Rennen, um Junge an die Urnen zu bringen: Ex-Parteichef Alexander Van der Bellen spricht in einem Video über "das erste Mal": "Es ist eine Erfahrung, die man nicht aus Büchern lernen kann, das muss man schon selber machen - nämlich das Erste Mal wählen." Dafür empfiehlt der 69-Jährige wenig überraschend "Grün".>> Video
Screenshot YouTube (Grüne)
"Es ist ungeheuerlich, dass ein Kandidat zum Nationalrat, der die Gesetze beschließt, sich nicht an die österreichischen Gesetze hält", kritisiert der ARBÖ – "und das vor einem Millionenpublikum". Gemeint ist Parteigründer Frank Stronach, der sich bei der ORF-"Wahlfahrt" nicht angeschnallt hat. Dabei gilt in Österreich seit 37 Jahren die Gurtpflicht für Pkw-Insassen auf Vordersitzen. Stronach dazu: "Es hat gezwickt und gezwackt."
(c) Screenshot: ORF Tv-Thek
"Ich bin topfit", prahlt Frank Stronach und zeigt seinen nackten Oberkörper. "Top fit in den Wahlkampf", prahlt Heinz-Christian Strache ... und zeigt seinen nackten Oberkörper. "Österreich" ruft ein "Nackt-Duell" aus, und der Wahlkampf hat seinen Skurrilitäten-Höhepunkt erreicht.
Österreich
Auf Nacktheit im weiteren Sinn setzen die Grünen: Mit der App "Part of the Game - Game" (Untertitel: "Supernackt") nehmen sie die bekannten mutmaßlichen und tatsächlichen Korruptionsfälle der vergangenen Jahre auf die Schaufel. So muss man in dem Spiel etwa als "Karl-Heinz" Geldkoffer der Schwiegermutter einsammeln. >> App
Grüne
Einen geheimen Freundschaftsvertrag ziwschen SPÖ und ÖVP, einen "Reblaus-Pakt" will die "Krone" im Wahlkampf aufgedeckt haben. SP-Bundeskanzler Werner Faymann und der niederösterreichsiche VP-Landeshauptmann Erwin Pröll waren gemeinsam bei einem Grinzinger Heurigen gesichtet worden. „An diesem Tisch ist der Gemischte Satz der Politik offenkundig geworden. Er hat sehr gemundet", schrieben sie ins Gästebuch. Pröll dazu: "Das ist eine Gästebucheintragung gewesen und ned irgendein Geheimpakt."
Kronen-Zeitung
"Mein erster Freund sollte ... attraktiv mit strahlend blauen Augen sein". In einem Wahlkampfspot der FPÖ erklärt "Anna Berger", warum sie Heinz-Christian Strache als Facebook-Freund wählt. Auch der Rest der fiktiven Familie Berger kommt in den blauen Videos zu Wort - "Bruder Franzi" etwa kürt Strache zu seinem "Hawara" und lässt sich die FPÖ gleich auf den Oberarm tätowieren. >> Videos
FPÖ/Youtube
Andere Parteien versuchen, das Wahlvolk mit Gewinnspielen zu locken. Bei der ÖVP kann man mit einem Facebook-"Like" eine Bergwanderung mit Michael Spindelegger ergattern, Frank Stronach bietet gar 100.000 Euro für "die beste politische Idee".
APA
Im Sport-Duell will SP-Chef Werner Faymann seinem Herausforderer Spindelegger um nichts nachstehen und hat sich im Wahlkampf ebenfalls schon mehrfach kameragerecht in die Welt der Berge begeben. Und auf den Neusiedler See. Während aber sein Verteidigungsminister Gerald Klug beim Segeln beherzt anpackt, wirkt "Kapitän" Faymann am Ruder etwas verloren.
APA
Auf der Jagd nach Sympathiepunkten enthüllen die Kandidaten mehr Privates, als vielen Wählern lieb sein dürfte. Grünen-Chefin Eva Glawischnig etwa diskutierte in einem gemeinsamen Interview mit ihrem Mann Volker Piesczek über die weitere Familienplanung. FP-Chef Strache verriet, dass er für den Verlobungsring für seine Freundin Andrea Eigner etwa 8400 Euro ausgegeben hat. Und Frank Stronach bügelt seine Hemden selbst und hat sich schon seine Grabsteininschrift überlegt.(kron)
APA
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