Spindelegger, Cannabis und Homosexuelle

Spindelegger Cannabis Homosexuelle
Spindelegger Cannabis Homosexuelle(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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3500 Personen haben ihre Wünsche an den VP-Chef formuliert. Der Ruf nach Ehrlichkeit ist besonders häufig.

Wien/D.n. Ideologisch, parteipolitisch, schwärmerisch, radikal, pragmatisch oder praktisch: Es gibt viele Arten, sich dem Aufruf zu nähern, Anliegen für Österreich zu formulieren. 3500 Personen haben diesen Versuch unternommen, wie Michael Krammer, Obmann des gleichnamigen Vereins der „Presse“, sagt. Übergeben wurde das 281 Seiten starke „Buch der Anliegen für Österreich“ Freitagabend in der Wiener Stadthalle an Michael Spindelegger, den „Politiker unseres Vertrauens“, wie im Vorwort zu lesen ist.

Krammer zeigt sich am meisten von der Zahl der Teilnehmer überrascht, die seine Erwartungen übertroffen habe. Und von der Häufung der Forderungen nach Transparenz und Ehrlichkeit in der Politik. Apropos Transparenz: Seine Initiative sei ausschließlich durch private Spenden und Sachleistungen finanziert. Krammer will die Initiative auch nach dem 29.September „nicht abdrehen“, sondern weiter zum „Überwinden der Kluft zwischen Politik und Bevölkerung“ beitragen.

Wichtige Themenbereiche der Anliegen betreffen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Bekenntnis zu Europa, die Sicherung der Arbeitsplätze und die Attraktivierung des Unternehmertums. Damit wird Spindelegger weniger Probleme haben als wohl mit anderen Wünschen, die in den Band gleichfalls Eingang gefunden haben. Beispiel: „Ich wäre dafür, dass Cannabis legalisiert wird, weil viele Leute täglich an Alkohol sterben, aber noch nie jemand auf der ganzen Welt an Cannabis gestorben ist.“

„Alle Politiker sollen weg“

Oder: „Alle Politiker sollen weg, und ich glaube, dass es dann laufen würde.“ Und: „Die Diskriminierung von Homosexuellen darf in der ÖVP nicht aufrechtbleiben.“ Zu weniger kontroversen, eher bescheidenen Wünschen („Mein Anliegen an Dr. Michael Spindelegger wäre, das er einmal nach Eibiswald kommt.“ „Dass die Zugverbindungen pünktlicher sind.“) gesellen sich dann aber auch die ganz großen: „Dass alles gut wird.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2013)

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