Umfrage: ÖVP und FPÖ stürzen bei Jungen ab

Jungwaehler Gruene Platz FPoe
Jungwaehler Gruene Platz FPoe(c) APA (Andreas Pessenlehner)
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Die SPÖ und die Grünen punkten bei den 16- bis 29-Jährigen, ÖVP, die Piraten und das Team Stronach halten bei vier Prozent.

Die Grünen liegen in der Gunst österreichischer Jungwähler an erster Stelle. Das ergab eine Umfrage vom Institut für Jugendkulturforschung, das 500 Personen zwischen 16 und 29 Jahren befragte. 19 Prozent von ihnen gaben an, bei der Nationalratswahl ihr Kreuzerl bei der Öko-Partei machen zu wollen. Die SPÖ folgt mit einer Zustimmung von 14 Prozent auf Platz 2, die FPÖ mit 9 Prozent auf dem dritten Platz. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen in dieser Wählergruppe liefern sich kurz vor dem Urnengang die Neos (5 Prozent), die ÖVP, die Piraten und das Team Stronach (jeweils 4 Prozent).

Vor allem die FPÖ hat im Vergleich zum vergangenen Sommer an Zustimmung verloren. Gaben im Juni 2012 im Rahmen der Sonntagsfrage noch rund 15 Prozent an, die Freiheitlichen wählen zu wollen, liegen diese inzwischen nur noch bei 9 Prozent. "Für die jungen Protestwähler gibt es inzwischen genug Alternativen, das bekommt die FPÖ zu spüren", erklärt Studienleiter Philipp Ikrath. Die Piraten haben in diesem Zeitraum ihren Stimmenanteil von 12 Prozent auf 4 Prozent um zwei Drittel reduziert. Die ÖVP, die im Sommer 2012 noch bei 10 Prozent lag, hat ihren Anteil mehr als halbiert.

Die Grünen verbesserten sich hingegen von 15 Prozent auf 19 Prozent, die SPÖ von 9 Prozent auf 14 Prozent.

"Der Frust ist auf einem neuen Höchststand"

Besonders hoch ist laut der Umfrage der Anteil der jungen Weißwähler. 14 Prozent der 16- bis 29-Jährigen ziehen dies inzwischen in Erwägung, 6 Prozent denken darüber nach, gar nicht zur Wahl zu gehen. Ikrath: "Der Frust über die Politik ist auf einem neuen Höchststand angekommen. Viele Jugendliche haben den Eindruck, dass sich gar niemand mehr für sie interessiert. Während überall über Pensionen geredet wird, fristen jugendpolitische Themen im Wahlkampf ein Nischendasein."

(Red.)

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