Die Wahlen in Zahlen

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Wie viele Österreicher sind wahlberechtigt? Wie viel kostet eine Wahlzelle? Und welche Strafe steht auf das Bemalen des Wahlkuverts, in das der Stimmzettel gegeben wird? Alle Fakten zur heutigen Wahl.

Zahlen sind abstrakte, mathematische Objekte. Dahinter verbergen sich allerdings interessante und skurrile Daten, Details und Informationen – speziell bei der Nationalratswahl 2013. „Die Presse am Sonntag“ bringt alle Zahlen und Fakten.


6.384.296 Millionen Österreicher sind wahlberechtigt. Das sind 51.187 bzw. 0,81 Prozent mehr als bei der Nationalratswahl 2008. Einen Rückgang bei den Wahlberechtigten seit der Bundesheer-Volksbefragung gibt es nur in den drei Bundesländern Kärnten (-0,03 Prozent), Steiermark (-0,08 Prozent) und Wien (-0,17 Prozent).

7,7 Millionen Wahlzettel wurden für die 6,4 Millionen Wahlberechtigten gedruckt. Denn eine 20-prozentige Reserve an Stimmzetteln ist bei Wahlen laut Gesetz vorgeschrieben.

51,85 Prozent der Wahlberechtigten sind Frauen. Also genau 3.309.933.

384.000 Österreicher dürfen erstmals zu einer Wahl gehen. Die Voraussetzung: Sie müssen spätestens am Wahltag 16 Jahre alt sein.

1992 wurde die Wahlpflicht für den Nationalrat abgeschafft – bis dahin hatten einige Bundesländer eine solche per Landesgesetz verordnet. Im Wahllokal besteht allerdings eine Ausweispflicht.

1,28 Millionen Stimmen gibt es in Niederösterreich zu holen, das sind die meisten von allen Bundesländern. Dahinter folgen Wien (1,16 Millionen), Oberösterreich (1,10 Millionen) und die Steiermark (0,97 Millionen). Am wenigsten Stimmen gibt es mit 232.535 im Burgenland zu holen.

42.534 Auslandsösterreicher sind am 29. September wahlberechtigt. Das sind um 5,59 Prozent mehr als bei der Nationalratswahl 2008.
668.658Wahlkarten wurden beantragt. Allein in Wien wurden etwa 100.000 Wahlkarten ausgegeben.

17 Uhr am Sonntag. Das ist der Zeitpunkt, zu dem die Wahlkarten bei der Wahlbehörde eingelangt sein müssen. Damit gibt es erstmals keine Nachfrist für Wahlkarten, um taktisches Wählen zu unterbinden.

40.000 Stimmberechtigte zählt der kleinste Regionalwahlkreis Österreichs, nämlich Osttirol (Bezirk Lienz). Dort gibt es nur ein Mandat zu vergeben, während im größten Wahlkreis (Graz mit Graz-Umgebung, rund 300.000 Wahlberechtigte) neun Mandate verteilt werden.

11.000 bis 12.000 Wahllokale gibt es österreichweit am 29. September. Und ebenso viele Wahlurnen. Die Zahl der Wahlzellen liegt etwas darüber, da es in größeren Wahllokalen normalerweise mehr als eine Wahlzelle gibt. Allein in Wien werden rund 2600 Wahlzellen aufgestellt, davon sind 600 barrierefrei, also für Rollstuhlfahrer adaptiert.

6,5 Millionen Euro kostet die Durchführung der Nationalratswahl laut Innenministerium – dazu kommen noch die Kosten der Gemeinden, die nicht zentral erhoben werden. Insgesamt sind rund 100.000 Menschen für die Wahl im Einsatz.

0,074 Kubikmeter Holz (Kiefer) werden für den Bau einer Wahlzelle benötigt – 74 Schrauben halten sie zusammen. Nach der Wahl werden die Wahlzellen (in Wien bei der MA 54) geprüft, notfalls repariert und für die nächste Wahl eingelagert. Unter „reparieren“ fällt auch die Entfernung von obszönen oder (Politiker) beschimpfenden Zeichnungen und Texten in der Wahlzelle. Das komme gar nicht so selten vor, erklärt die Wiener MA 54.

190 Euro
sind die Herstellungskosten einer Wahlzelle, zumindest in der Bundeshauptstadt.

218 Euro Strafe (oder zwei Wochen Ersatzhaft) drohen laut § 64 der Nationalratswahlordnung, wenn das Wahlkuvert signiert, kommentiert oder bemalt wird.

0 Euro Strafe gibt es fürs Telefonieren in der Wahlzelle oder für die Mitnahme eines Hundes in die Wahlzelle. Der Wahlleiter kann einen Wähler nur des Wahllokals verweisen, falls dieser durch lautes Telefonieren den dortigen Ablauf der Wahl stört.

0,6 Prozentpunkte sinkt die Wahlbeteiligung je vorhandener Sonnenstunde (statistisch gesehen) am Wahltag. Das gilt zumindest seit der Nationalratswahl 1994, wie die ZAMG jetzt ermittelt hat. Der Grund: Die Österreicher gehen dann lieber ins Freie als zur Wahl. Wobei sich sonniges Wetter in den Großstädten stärker auf die Wahlbeteiligung auswirkt als auf dem Land. Stimmt diese Hypothese, kann am Wahlsonntag mit einer hohen Wahlbeteiligung gerechnet werden. Denn der Sonntag bringt im Großteil Österreichs viele Wolken, besonders im Süden kann es regnen.

21 Prozent der Wiener sind nicht wahlberechtigt. Damit gibt es in der Bundeshauptstadt im Vergleich zu den Bundesländern die größte Differenz zwischen Einwohnern (1,7 Millionen) und Wahlberechtigten (1,16 Millionen). Der Grund dafür ist die hohe Zahl von Migranten.

6 Uhr oder spätestens acht Uhr ist die Öffnungszeit der meisten Wahllokale. Die genauen Zeiten sind allerdings regional unterschiedlich und der zugesandten Information der Wahlbehörde zu entnehmen. Das letzte Wahllokal schließt um 17 Uhr. Erst dann darf die erste Hochrechnung veröffentlicht werden, damit Wähler nicht beeinflusst werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2013)

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