"Stronach-Tussi": Ackerl kritisiert Nachbaur

Facebook Ackerl nennt Nachbaur
Facebook Ackerl nennt Nachbaur(c) Presse Print/EPA
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Oberösterreichs SP-Landeshauptmann-Vize schoss sich via Facebook auf die Team-Stronach-Klubchefin ein und ortete Verhältnisse "wie in Italien". Nun rudert er zurück.

Kathrin Nachbaur, die rechte Hand von Parteigründer Frank Stronach, ist seit Dienstagabend neue Klubchefin des Team Stronach. Das bestätigte sie in der "ZiB 2". Sie habe die gesamte "Basis" hinter sich, betonte sie. "Die Abstimmung war einstimmig."

Kritik an dieser Bestellung bzw. an Nachbaur als Person kam schon wenige Minuten später via "Facebook". Dort schrieb Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ): "Die Stronach-Tussi ist eine Beleidigung für Österreich. Wer hat die gewählt?" Und weiter: "Solche Leute im Parlament! Das ist wie bei Berlusconi in Italien."

Das Posting löste einen regelrechten Aufschrei auf dem Kurznachrichtendienst "Twitter" aus. Der nunmehrige Ex-Klubchef und neue Generalsekretär des Team Stronach, Robert Lugar, reagierte per Aussendung und forderte eine persönliche Entschuldigung bei Nachbaur. "Herr Ackerl hat offenbar selbst ein Problem mit der Demokratie, wenn er eine Listenzweite, nur weil sie eine Frau ist, dermaßen beleidigend abqualifiziert", kritisierte Lugar und forderte den oberösterreichischen SPÖ-Chef zum Rücktritt auf. Auch SP-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek kritisierte gegenüber der APA die "verfehlte Wortwahl" Ackerls.

Auf "Facebook" gab es hingegen 78 "Gefällt mir"-Angaben zu seinem Posting sowie über 30 Kommentare (siehe unten).

Eintrag von Ackerl auf Facebook
Eintrag von Ackerl auf Facebook

"Präferenzen für diktatorische Vorgangsweisen"

Ackerl selbst ruderte Mittwoch früh zurück. Ebenfalls auf seines "Facebook"-Profil hielt er fest: "Die Stronach-Vorzeigefrau (Tussi tut mir leid und verstellt den Blick auf die politische Haltung) hat ein bedenkliches Verständnis von Demokratie. Offensichtlich hat sie Präferenzen für diktatorische Vorgangsweisen frei nach Ihrem Häuptling."

Für DiePresse.com war Ackerl bisher nicht zu erreichen, sein Pressesprecher Harald Scheiblhofer betonte aber: "Ja, damit war Nachbaur gemeint. Herrn Ackerl hat wohl ihr Auftritt in der ZiB2 nicht gefallen. Er hat sich aber auf Facebook bereits entschuldigt."

Zweiter Eintrag von Ackerl
Zweiter Eintrag von Ackerl

(hell)

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