Dritte Niederlage in Serie: FPÖ in der "Talsohle"

Hauser; Strache
Hauser; StracheAPA/THOMAS BÖHM/TIROLER TAGESZEI
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Bis zu den Wahlen in Kärnten und Niederösterreich im März hatte die FPÖ seit acht Jahren keinen Verlust mehr erlitten. Nun hat sie auch in Tirol das Wahlziel klar verfehlt.

Den dritten Misserfolg in Serie hat die Tiroler Landtagswahl am Sonntag der FPÖ beschert. Und das, obwohl das Team Stronach diesmal seine erste Schlappe erlitt. Denn für den Verlust in Niederösterreich am 3. März konnte noch das erfolgreiche erste Antreten des Team Stronach als Erklärung herhalten; in Kärnten gab es die Sondersituation nach all den Skandalen und Affären der FPK-Truppe.

In Tirol gab es solche Gründe aktuell nicht. Zwar hatte es vor einigen Jahren grobe parteiinterne Streitereien samt Parteiausschlüssen gegeben. Aber diese wurden beigelegt, Ausgeschlossene wie Rudi Federspiel wieder zurückgewonnen. Dennoch ist es Gerald Hauser nicht gelungen, die 15 Prozent zu erreichen, die Bundesparteichef Heinz-Christian Strache von ihm erwartet hat. Statt eines Zuwachs zu den 12,4 Prozent aus 2008 fährt die FPÖ laut den Hochrechnungen ein Minus von mehr als drei Prozentpunkten ein und landet auf Platz 5. Damit würde Tirol das dritte Land (nach NÖ und dem Burgenland), wo die FPÖ unter zehn Prozent liegt.

Kickl: "Tahlsohle durchschritten"

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sprach von einer "Talsohle", die man mit der Wahl durchschritten haben werde. Sie dauert noch nicht recht lange: Denn bis zu den Wahlen in Kärnten und Niederösterreich am 3. März hatte die FPÖ seit acht Jahren, seit 2005, keinen Verlust mehr erlitten. Bei allen Landtags- und Bundeswahlen seither gewannen die Blauen dazu, manchmal sogar zweistellig, wie etwa bei der Wien-Wahl 2010.

Mit der Abspaltung des BZÖ, dem Auszug der Blauen aus der Bundesregierung und der Kür Heinz-Christian Straches zum Bundesparteiobmann im April 2005 schien sich das Blatt wieder gewendet zu haben. Nach den herben Verlusten in der Zeit der Regierungsbeteiligung erholten sich die Freiheitlichen wieder. Allerdings haben sie es bisher in keinem einzigen Land geschafft, die schweren Verluste der Jahre 2000 bis 2005 zu kompensieren. Und wenn die "Talsohle" noch andauert, könnte es sein, dass die in der Ära Haider eroberten Rekordergebnisse noch lange halten.

Nur einen Rekord haben die Blauen jüngst geschafft, allerdings einen, mit dem sie keine Freude haben: Ihr am 3. März in Kärnten eingefahrenes Minus von 28,04 Prozentpunkten ist das größte, das eine Partei jemals in der Zweiten Republik bei einer Landes- oder Bundeswahl erlitt.

(APA)

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