Tiroler Landtagswahl: Conny und Fritz – zwei Promis im Wahlkampf

(c) APA (Tiroler Volkspartei)
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Die Tiroler ÖVP schickt Konrad Plautz ins Rennen, Fritz Dinkhauser den Transit-Bekämpfer Fritz Gurgiser.

INNSBRUCK. Jetzt geht es rund im Tiroler Wahlkampf. Die ÖVP auf der einen und „Dissident“ Fritz Dinkhauser auf der anderen Seite haben am Freitag die Stars auf ihren Kandidatenlisten vorgestellt. Die Landeshauptmann-Partei will mit dem prominenten Uefa-Schiedsrichter Konrad (genannt „Conny“) Plautz punkten. Dinkhausers Nummer zwei ist Fritz Gurgiser, der seit 20 Jahren gegen die Transitlawine kämpft, die vor allem seit Österreichs EU-Beitritt das Land überrollt.

Die Kandidaten-Duos Herwig van Staa und Konrad Plautz sowie Fritz Dinkhauser und Fritz Gurgiser könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Landeshauptmann hat den Schiedsrichter erst unlängst bei einem Begräbnis kennen gelernt, die beiden „Fritze“ dagegen sind langjährige Freunde, die als Präsident und Vorstand der Tiroler Arbeiterkammer so manche Schlacht geschlagen haben. Fritz Gurgiser ist der wortgewaltige Transitbekämpfer, der vielen als „Andreas Hofer der Neuzeit“ gilt, Konrad Plautz gilt als zurückhaltend und öffentlichkeitsscheu.

Fritz Gurgiser hat sich die Entscheidung zur Kandidatur nicht leicht gemacht, wie er bei seiner Vorstellung am Freitag betonte. Jetzt aber wolle er mit Dinkhauser dafür sorgen, dass „wieder etwas weitergeht im Land“. Denn in den letzten fünf Jahren habe sich „dank“ der schwarz-roten Koalition ein Rückschritt breit gemacht in Tirol. Die Zeit, in der Parteisekretäre darüber verfügen, „wie man im Landtag die Pratzn (Hand, Anm.) aufzuheben hat“, müssten endlich vorbei sein, polterte Gurgiser in gewohnter Manier. Gemeinsam mit Dinkhauser werde er „neue Meilensteine für die Demokratie“ setzen.

„EU gegen Tiroler Grundrechte“

Die Bekämpfung des Transitverkehrs wird natürlich das Hauptthema Gurgisers bei seiner politischen Arbeit im Tiroler Landtag sein: „Das von der EU vorgegebene Recht auf freien Warenverkehr darf nicht die Grundrechte der Tiroler brechen.“ Überdies will sich der 56-Jährige, der auf einem Erbhof bei Innsbruck aufgewachsen ist, darum kümmern, dass sich die Tiroler das Wohnen weiterhin leisten können.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2008)


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