US-Wahl: Obama zum Kandidaten gekürt

Das Team der Demokraten: Biden (li.) und Obama.
Das Team der Demokraten: Biden (li.) und Obama.(c) AP (Paul Sancya)
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Nun ist es offiziell. Die Delegierten der Demokratischen Partei schicken Barack Obama per Akklamation als ersten Schwarzen zum Kandidaten einer großen Partei für das Weiße Haus. Biden wurde als "Vize" nominiert.

Erstmals wurde in der Geschichte der USA ein Schwarzer zum Kandidaten einer großen Partei für das Weiße Haus nominiert. Am Mittwoch (Ortszeit) hat die Demokratische Partei Barack Obama offiziell ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt. Die Delegierten des Parteitags in Denver bestimmten den 47-jährigen Senator per Akklamation zum Kandidaten. Obama soll nun bei der Wahl am 4. November gegen den Republikaner John McCain antreten.

Zeichen der Einigkeit


Obamas Nominierung erfolgte in einer spannenden Parteitagssitzung. Zunächst hatten Vertreter der US-Bundesstaaten begonnen, in alphabetischer Reihenfolge die Stimmpräferenzen ihrer Delegation für Obama und für Vorwahlgegnerin Hillary Clinton zu verkünden, die ebenfalls zur Wahl stand. Als Clinton als Vertreterin des Staates New York an der Reihe war, schlug sie den Abbruch des Wahlvorgangs und Obamas Nominierung per Akklamation zu. Damit solle ein Zeichen der Einigkeit gesetzt werden, sagte sie bei einem kurzen Auftritt. Die Menge in der Halle feierte die Entscheidung mit dem Sprechchor "Yes we can".

"Mit großem Stolz gebe ich bekannt, dass Barack Obama der Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten ist", sagte Parlamentschefin Nancy Pelosi, die als Tagungspräsidentin fungierte. "Man hat mich gebeten, Euch zu informieren, dass Senator Obama die Nominierung annimmt." Obama selbst will erst zum Abschluss des viertägigen Parteitags am Donnerstagabend zu den Delegierten sprechen.

Kurz vor Beginn der Abstimmung hatte Hillary Clinton es ihren Anhängern unter den Delegierten freigestellt, für Barack Obama zu stimmen. "Ich bin hier, um Euch freizugeben" sagte sie bei einem Treffen mit jenen Delegierten, die sie in den Vorwahlen gewonnen hatte. Mehrere Anhänger quittierten ihre Äußerungen mit lauten "Nein"-Rufen.

Biden als "Vize" ins Rennen geschickt

Zum Kandidaten der Demokratischen Partei für das Amt des Vizepräsidenten ist offiziell Joe Biden bestimmt worden. Auch er wurde per Akklamation nominiert. Biden nahm die Wahl in seiner Rede an und bezeichnete Obama als einen klugen Führer, der die für Amerika notwendigen Änderungen herbeiführen könne.

In den Umfragen hatte die Entscheidung Obamas für Biden keine sichtbaren Auswirkungen auf die Wählerpräferenzen. Nach einer Erhebung des Instituts Gallup vom Sonntag liegt Obama bei 45 und der republikanische Kandidat McCain bei 44 Prozent. McCain hat seine Entscheidung für seinen Vizepräsidentschaftskandidaten noch nicht bekanntgegeben.

Clinton für Obama


Der amerikanische Expräsident Bill Clinton rief die Anhänger seiner Frau auf, am 4. November Obama zu wählen. Dieser habe "eine bemerkenswerte Fähigkeit, die Menschen zu inspirieren", sagte Clinton auf dem Wahlparteitag der Demokraten in Denver. "Meine Kandidatin hat am Ende nicht gewonnen", so der Ex-Präsident zum Ausgang des Vorwahlkampfs. Jetzt wolle er aber, dass sich jeder der 18 Millionen Wähler von Hillary Clinton im Herbst für Obama entscheide.

(Ag./Red.)

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