Tausende protestieren gegen Trump-Sieg in den USA

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In New York protestierte gestern Abend eine große Menschenmenge, in Berkeley hatten zuvor mehr als 2000 Schüler den Unterricht ausfallen lassen.

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sind im ganzen Land Tausende Bürger auf die Straßen gegangen. Unterdessen will Noch-Präsident Barack Obama mit seinem designierten Nachfolger die Amtsübergabe besprechen.

In New York protestierte am Mittwochabend eine große Menschenmenge mit der Parole "Nicht mein Präsident!" gegen den zukünftigen US-Präsidenten. Auch in Chicago, Seattle und in Kalifornien machten viele Bürger ihren Unmut über den umstrittenen Republikaner Luft.

Vor dem Trump-Tower

Nach Angaben des Senders CNN wurden aus sieben Städten Proteste gemeldet. In Manhattan mischte sich der Dokumentarfilmer Michael Moore ("Trumpland") unter die Demonstranten. Am Mittwochabend postete er auf Facebook ein Video von der aufgebrachten Menschenmenge. Viele Demonstranten hatten sich auch vor dem Trump-Tower in New York versammelt. Vor dem Gebäude standen sandgefüllte Sattelschlepper zum Schutz.

Im nordkalifornischen Berkeley hatten mehr als 2000 Schüler am Mittwochvormittag (Ortszeit) den Unterricht ausfallen lassen. Stattdessen zogen sie mit Plakaten und lauten Rufen, begleitet von ihren Lehrern, durch die Universitätsstadt. Einige schwenkten die mexikanische Fahne und wetterten auf spanisch gegen Trump.

Schon in der Wahlnacht war es in einigen US-Städten zu Kundgebungen gekommen. US-Medien wie "USA Today" zeigten Bilder unter anderem aus dem kalifornischen Oakland und aus Portland in Oregon. Dort blockierten Demonstranten Straßen. In einigen Fällen wurde Müll angezündet, auch US-Flaggen wurden verbrannt.

Trump trifft Obama und Mexikos Präsident

Die Begegnung zwischen Barack Obama und seinem designierten Nachfolger solle am Donnerstagvormittag (17.00 Uhr MEZ) im Oval Office stattfinden, kündigte das Weiße Haus am Mittwoch an. Obama hatte zuvor bereits angekündigt, er werde alles für einen reibungslosen Übergang tun, so wie es sein Vorgänger George W. Bush vor acht Jahren für ihn getan habe.

Trump will auch mit Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto bei einem Treffen über die bilateralen Beziehungen beider Länder beraten. Dies hätten sie bei einem Telefonat vereinbart, sagte Pena Nieto am Mittwoch in Mexiko-Stadt. Das Gespräch, bei dem er Trump zur Wahl gratuliert habe, sei "herzlich, freundlich und respektvoll" gewesen, sagte Pena Nieto. Der Rechtspopulist hatte zuvor mexikanische Einwanderer im Wahlkampf als "Kriminelle" und "Vergewaltiger" beschimpft. Er kündigte auch an, entlang der Grenze zu Mexiko eine Mauer errichten zu wollen, die der südliche Nachbar bezahlen müsse.

(APA/dpa/AFP)

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