Wien-Wahl: Grüne hoffen auf sieben Bezirksvorsteher

Archivbild: Maria Vassilakou beim Wahlkampfauftakt Anfang September
Archivbild: Maria Vassilakou beim Wahlkampfauftakt Anfang SeptemberAPA/HERBERT NEUBAUER
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Spitzenkandidatin Vassilakou sieht Chancen, nach Neubau auch im 1., 4., 6., 8., 9. und 18. Bezirk zu übernehmen. Die Parteijugend wirbt indes für die Cannabis-Legalisierung.

Die Grünen stecken sich hohe Ziele für die Wien-Wahl am 11. Oktober. Sie wollen nicht nur ihr bisher bestes Ergebnis einfahren und Nummer eins bei den Jungen werden, sondern künftig sieben statt bisher einen Bezirksvorsteher stellen - vor allem im Innergürtelbereich. Die Chance sei durchaus gegeben, zeigte sich Vizebürgermeisterin und Spitzenkandidatin Maria Vassilakou am Donnerstag optimistisch.

Bei der EU-Wahl 2014 seien die Grünen sogar in zehn Bezirken an erster Stelle gelandet, erinnerte die Grünen-Chefin in einer Pressekonferenz. Es gebe in der Stadt von vielen Menschen die Sehnsucht nach sichtbarer Veränderung in der eigenen Wohngegend. Nur ihre Partei sei die 100-prozentige Garantie dafür, dass man derlei Dinge auch angehe und umsetze. "Wie viel Wirklichkeit werden kann, beweisen die vergangenen fünf Jahre", verwies sie etwa auf die Mariahilfer Straße, die Wientalterrassen oder die Neugestaltung des Südtiroler Platzes.

Verkehrsberuhigung, ein Plus an Grün- und Freiraum

Derzeit stellen die Grünen mit Thomas Blimlinger in Neubau den einzigen grünen Bezirksvorsteher. Zwischen 2005 und 2010 waren es gar zwei, allerdings ging die Josefstadt zuletzt wieder an die ÖVP. Mit Alexander Spritzendorfer will man die ehemals bürgerliche Hochburg nun wieder zurückerobern. 3,3 Prozentpunkte trennten Schwarz und Grün bei den letzten Bezirksvertretungswahlen voneinander. Noch knapper war es in der Wieden, wo die Grünen nur 0,03 Prozentpunkte hinter der SPÖ auf Platz zwei kamen. Barbara Neuroth will es diesmal schaffen.

Am Alsergrund sieht indes Grün-Kandidatin Monika Kreutz ihre Stunde gekommen. Dort lag man zuletzt nicht einmal vier Prozentpunkte hinter der SPÖ. Chancen, am 11. Oktober auf Bezirksebene die stärkste Kraft zu werden, rechnen sich die Ökos auch in Mariahilf, Währing und der Innenstadt aus. Hier müssen sie allerdings doch einiges an Rückstand aufholen - im 18. Bezirk knapp fünf Prozentpunkte auf die ÖVP, im 6. Bezirk elf Prozentpunkte auf die SPÖ und in der City beinahe 20 Prozentpunkte auf die ÖVP. Wobei im 1. Bezirk nach dem Wechsel der bisherigen ÖVP-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel zur FPÖ die Karten komplett neu gemischt werden dürften.

In den Versprechen ähneln sich die Aspiranten großteils. Sollten sie die Führung in ihrem Bezirk übernehmen, versprachen sie u.a. mehr Verkehrsberuhigung und ein Plus an Grün- und Freiraum. Silvia Nossek will in Währing etwa umgehend das Parkpickerl einführen, Innenstadt-Kandidatin Alexander Hirschenhauser will die Immo-Branche zähmen und Monika Kreutz den Julius-Tandler-Platz zu einer Piazza umgestalten. Susanne Jerusalem wiederum gab als Ziel aus: "Wir wollen so werden wie der 7.: weltoffen, freundlich und belebt."

Bezirks-Volksbefragungen zu Cannabis-Freigabe?

Die Parteijugend wiederum beschäftigte am Donnerstag ein ganz anderes Thema. Die Jungen Grünen traten in einer Pressekonferenz für die Legalisierung von Cannabis ein und forderten dabei, den Bezirken freie Hand für diesbezügliche "Modellprojekte" zu geben. Dafür könne es ruhig auch Bezirks-Volksbefragungen geben, meinte Sprecherin Flora Petrik. Cannabis sei sowohl aus medizinischer Sicht wegen seiner Schmerzlinderung gut einsetzbar und ermögliche andererseits eine kontrollierte Abgabe - denn: "Der Schwarzmarkt kennt keinen Jugendschutz und keine Sortenreinheit."

(APA)

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