Josefstadt: Nach "Putsch" treten zwei Grün-Listen an

HERIBERT RAHDJIAN: LISTE ECHT GRUEN
HERIBERT RAHDJIAN: LISTE ECHT GRUEN(c) APA/THOMAS RIEDER (Thomas Rieder)
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Der gestürzte Grüne Bezirksvorsteher Rahdjian tritt mit einer eigenen Liste bei der Wien-Wahl an. Landessprecherin Nossek findet es "bedauerlich, dass er uns in den Rücken gefallen ist."

Die internen Querelen bei den Wiener Grünen gehen in die nächste Runde: Der Grüne Noch-Bezirksvorsteher der Josefstadt, Heribert Rahdjian, will bei der Wahl im Oktober mit einer eigenen Liste auf Bezirksebene antreten.  Rahdjian reichte am Mittwoch den Listennamen "Echt Grün - Liste Heribert Rahdjian" offiziell ein.

Rahdjian war im Juni von der grünen Bezirksgruppe nicht mehr zum Spitzenkandidaten gewählt worden. Nach seiner Abwahl und der Nominierung von Alexander Spritzendorfer zur neuen Nummer 1 der Josefstädter Grünen schien Rahdjian überhaupt nicht mehr auf der Bezirksliste auf.

Um die fünf Bezirksräte bei neuer Liste

Aufgrund des hohen Zuspruchs im Bezirk habe er sich nun entschlossen, mit einer eigenen Liste zu kandidieren, sagte Rahdjian am Mittwoch. Gefolgschaft leisten würden ihm auch einige Bezirksräte. Deren Zahl stehe noch nicht genau fest, aber: "So in der Größenordnung um die fünf." Fix mit im Team ist jedenfalls die Klubobfrau der Grünen im achten Bezirk, Erika Furgler. Um auf den Wahlzettel zu kommen, braucht Rahdjian mindestens 50 Unterstützungserklärungen.

Grünen-Landessprecherin Silvia Nossek nannte es bedauerlich, "dass er uns in den Rücken gefallen ist." Die Entscheidung, gegen die Grünen zu kandidieren, spiele nur der politischen Konkurrenz in die Hände. Man habe lange an einem gemeinsamen Weg gearbeitet und versucht, Rahdjian in vielen Belangen entgegenzukommen: "Die Lösung ist letztendlich an Rahdjian selbst gescheitert."

Glückwünsche für Rahdjian kamen von den abtrünnigen Grünen in Mariahilf, die ebenfalls mit einer eigenen Liste auf Bezirksebene antreten wollen und darum kürzlich von der Partei ausgeschlossen wurden.

Glawischnig: "Alles andere als erfreulich"

Grünen-Chefin Eva Glawischnig nahm die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis. Die Ankündigung Rahdjians sei "alles andere als erfreulich". Dass die Parteispaltung in zwei Hoffnungsbezirken der Grünen für diese beim Urnengang im Oktober ein Problem darstellen könnten, ist für Glawischnig klar. Dies sei "nicht förderlich" und man werde dann im Herbst sehen, ob es bei der Wahl negative Auswirkungen gebe. Immerhin sei der Wahlkampf aber in einigen Bezirken mit diversen Projekten gut angelaufen.

In der traditionell bürgerlichen Josefstadt erreichten die Grünen bei der Wahl 2005 32,36 Prozent und erhielt 14 von 40 Mandaten. Neben dem achten wird derzeit nur der siebente Bezirk von den Grünen geführt.

(APA)

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