Die NS-Verstrickungen der Akademie der Wissenschaften

NSVerstrickungen Akademie Wissenschaften
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Mehr als die Hälfte der Akademie-Mitglieder gehörten laut einer Studie der NSDAP oder SS an. Seit 1941 unterstützte man die "Rassenforschung".

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften veröffentlicht zum 75. Jahrestag des "Anschlusses" an Hitler-Deutschland eine Studie, in der sie ihre NS-Verstrickungen aufarbeitet. Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, waren demnach mehr als die Hälfte der Akademie-Mitglieder Angehörige der NSDAP, der SS oder Parteianwärter.

21 jüdische Wissenschafter, unter ihnen drei Nobelpreisträger, waren von der Akademie ausgeschlossen worden. Als neuer Akademie-Präsident war der prominente Historiker Heinrich Srbik, ebenfalls NSDAP-Mitglied, 1938 von den NS-Machthabern an die Spitze der Gelehrtengesellschaft gestellt worden. Seit 1941 war die Akademie auch in die "Rassenforschung" involviert und initiierte Schädelvermessungen an Kriegsgefangenen.

Nach 1945 wurde die Mitgliedschaft ehemaliger Nazis "ruhend" gestellt, 1950 waren jedoch alle, selbst ein ehemaliger SS-Hauptsturmführer, wieder in Amt und Würden. Die Historikerin Heidemarie Uhl resümiert: "Ob sich die Akademie bei der Integration der ehemaligen Nazis im mainstream der Gesellschaft befand oder darüber hinausging, ist offen."

(APA)

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