Die schon 1956 eingeführte U2 ist im Grunde ein Segelflugzeug mit einem Düsenmotor, das nur 700 bis 800 km/h schnell fliegt, aber das mehr als 4500 Kilometer (bei späteren Varianten 10.000 km) weit und in Höhen von 22 bis 27 km - damit war es lange Zeit für Jagdflugzeuge und Luftabwehr unerreichbar. Die U2 (U steht für "Utility") ist unbewaffnet und trägt Kameras, Bodenradars und allerhand elektronische "Lauschgeräte", 86 Stück wurden bis in die 1980er erzeugt. Sie sind schwer zu fliegen, neigen zu Defekten und müssen bei der Landung von einem Sportwagen begleitet werden (Ford Mustang, später Chevrolet Camaro), von dem aus ein Beobachter dem Piloten die Höhe über dem Asphalt durchgibt. Die Einsätze führten etwa über Moskau, die Krim, das Baltikum, Ostblockländer, den Nahen Osten, China, Südostasien, etc. Startpunkte waren nicht nur in den USA, sondern etwa auch in Deutschland, der Türkei, Großbritannien, Japan. U2s endeckten Anfang der 1960er den sowjetischen Aufmarsch auf Kuba, 1962 dort russische Atomraketen. In den 1970ern übernahmen Satelliten und der überschallschnelle Aufklärer SR-71 von Lockheed den Job der U2, die aber in den 1990ern eine Renaissance erlebte. Derzeit dürften noch etwa 30 U2 aktiv im Flugbetrieb sein - statt ihnen sollen künftig (neben Satelliten) unbemannte Drohnen benutzt werden.
US Airforce