Stalins Geburtsstadt Gori reißt Denkmal ab

Stalins Geburtsstadt Gori reisst
Stalins Geburtsstadt Gori reisst(c) Reuters/Chibchiuri
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Die georgischen Behörden haben die Statue des Diktators unangekündigt in einer nächtlichen Aktion abgerissen - vermutlich, um Proteste zu verhindern. Viele Bürger hatten sich gegen einen Abriss ausgesprochen.

57 Jahre nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin wurde sein Denkmal in seiner Geburtsstadt Gori in Georgien in einer nächtlichen Aktion abgerissen. Die Demontage der sechs Meter hohen Bronzestatue auf einem neun Meter hohen Podest im Stadtzentrum sei nicht angekündigt worden, berichteten georgische Medien am Freitag. Vermutlich wollten die Behörden Proteste von Bürgern verhindern, hieß es.

Stalin wird trotz der von ihm befohlenen Morde an Millionen von Menschen von vielen früheren Sowjetbürgern weiter verehrt. In Gori gibt es auch ein Stalin-Museum. Die georgische Führung hatte immer wieder betont, sich wegen des pro-westlichen Kurses des Landes vom sowjetischen Erbe trennen zu wollen. Georgien strebt in die EU und die NATO. Viele Bürger hatten sich aber gegen einen Abriss ausgesprochen mit der Begründung, dass Stalin zur Geschichte des Landes gehöre.

Nach georgischen Medienberichten soll im Stadtzentrum von Gori an der Stelle des Stalin-Denkmals künftig ein Monument an den Einmarsch russischer Truppen im Südkaukasuskrieg 2008 erinnern. Bei dem Blutvergießen hatte Georgien die Kontrolle über seine abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien verloren. Das neue Denkmal soll an die georgischen Kriegsopfer erinnern.

(Ag.)

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