Olympia 1972: Neonazi half Attentätern

Olympia 1972 Neonazi half
Olympia 1972 Neonazi half(c) AP
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Die Palästinenser, die 1972 in München elf israelische Sportler und einen Polizisten töteten, bekamen Hilfe von heutigem Krimiautor.

Die Palästinenser, die 1972 bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Sportler und einen Polizisten töteten, bekamen offenbar Hilfe aus der deutschen Neonazi-Szene. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner heutigen Ausgabe. Grundlage sind Akten des deutschen Verfassungsschutzes, die vor Kurzem freigegeben wurden.

Offenbar war der Kriminalpolizei schon sieben Wochen vor dem Attentat der Kontakt eines Mannes „arabischen Aussehens“ zu dem deutschen Neonazi Willi Pohl – er ist heute Krimiautor – aufgefallen. Bei dem Araber handelte es sich um Abu Daud, den Drahtzieher des Anschlags: „Ich habe Abu Daud quer durch die Bundesrepublik chauffiert, wo er sich in verschiedenen Städten mit Palästinensern getroffen hat“, sagte Pohl dem „Spiegel“.

Brisant ist auch ein weiterer Aspekt: In den 2000 Seiten Unterlagen finden sich angeblich keine Hinweise darauf, dass Bundeskriminalamt oder Verfassungsschutz etwas unternommen hätten, um Daud zu finden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.06.2012)

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