Wenn der Frosch steppt

Bei diesem rufenden Männchen ist der Kehlfleck gut sichtbar.
Bei diesem rufenden Männchen ist der Kehlfleck gut sichtbar.(c) Iris Starnberger
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Das Portfolio der Froschkommunikation ist vielfältig. Eine Zufallsentdeckung zeigte, dass der Riedfrosch ein seismisches oder visuelles Signal anwendet. Wofür, muss erst erforscht werden.

„Wie macht der Frosch?“ Kinder wie Eltern haben schnell die Antwort parat: Er quakt. Die Kommunikation von Fröschen reicht über akustische Signale aber weit hinaus. Sie ist sehr komplex und sorgt immer noch für Überraschungen. Das erlebte auch Iris Starnberger, als sie 2014 in den Regenwäldern des Amani Nature Reserve in Tansania nachts dem punktierten Riedfrosch nachspürte. Nicht nur das Auffinden des nachtaktiven Tiers, sondern auch der Versuchsaufbau war aufwendig: Die Biologin wollte im gemeinsam mit Walter Hödl eingereichten Forschungsprojekt „Rolle der Schallblase in der multimodalen Signalgebung“, das gleichzeitig ihre Doktorarbeit war, klären, ob und welche Funktion der markante Farbfleck auf der Schallblase hat. Dabei handelt es sich um jenen Körperteil, der sich beim Rufen bekanntermaßen aufbläht. Quasi nebenbei beobachtete sie, dass ein Teil der Frösche mit Vorder- oder Hinterbeinen auf das Blatt, auf dem der Frosch sitzt, klopft, und damit Vibrationen erzeugt.

„Wir haben diese Steppbewegung zunächst objektiv beobachtet. Es hätte ja auch sein können, dass der Frosch den Platz wechselt oder einen Moskito vertreiben will“, erinnert sich Starnberger, die am Department für Integrative Zoologie der Universität Wien forscht. Die Auswertung zeigte jedoch, dass das Steppen ein Drittel aller beobachteten Reaktionen ausmachte.

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