„Man sollte sich gut überlegen, ob man gleich zu Antidepressiva greift“

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In Europa werden Psychopharmaka konsumiert wie nie. Jeder zehnte soll teilweise Antidepressiva oder Tranquilizer nehmen. Was mitunter Leben rettet, sorgt auch für Kritik.

Manche nehmen sie über Jahre täglich ein, als sei es ein Vitaminpräparat – das Rezept stellt der Hausarzt aus, ohne groß nachzufragen. Bei anderen gehören Antidepressiva immer wieder, im Winter etwa, für einige Wochen zum Alltag – und in vielen Fällen von schweren Depressionen oder Suizidalität können diese Arzneimitteln auch Leben retten.

Der Konsum von Antidepressiva ist in den vergangenen 20 Jahren jedenfalls enorm gestiegen. Die Zahlen variieren, aber Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu zehn Prozent der Bevölkerung innerhalb eines Jahres zumindest zeitweise Psychopharmaka einnehmen. Eine Studie des Zentrums für Psychosomatische Medizin der Donauuniversität Krems (auf Basis der Zahlen des Marktforschungsinstituts IMS Health) sind die Ausgaben für Psychopharmaka in Österreich zwischen 2006 und 2013 um fast ein Drittel gewachsen, die Zahl der ausgegebenen Packungen um ein Viertel. Demnach wurden 2013 rund 18,7 Mio. Packungen Psychopharmaka konsumiert (darin enthalten sind auch rezeptfreie Präparate).

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