Brandstetter: Spindeleggers Uni-Kollege wird Minister

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Wolfgang Brandstetter, Vorstand des Instituts für Wirtschaftsstrafrecht an der WU und Strafverteidiger, wird auf Vorschlag der ÖVP neuer Justizminister.

Es ist eine Überraschung: Wolfgang Brandstetter, Vorstand des Instituts für Wirtschaftsstrafrecht an der WU und Strafverteidiger, wird auf Vorschlag der ÖVP neuer Justizminister. Kenner beschreiben Brandstetter als klugen und besonnenen Menschen, der aber nicht so recht ins Bild eines Politikers passt. Brandstetter ist nicht ÖVP-Mitglied und soll als Parteiunabhängiger das Ressort führen. Ideologisch wird der Jus-Professor aber sehr wohl eher der schwarzen Reichshälfte zugeordnet. Er wohnt in Eggenburg im niederösterreichischen Waldviertel, ist verheiratet und hat drei Kinder.


Brandstetter (Jahrgang 1957) und ÖVP-Chef Michael Spindelegger sind befreundet. Sie kennen einander seit jener Zeit, als sie beide als Strafrechtsassistenten an der Universität Wien tätig waren. Als Verteidiger trat Brandstetter immer wieder in prominenten Fällen auf: So holte er einst für Austria-Tormann Joey Didulica, der nach einem schweren Foul vor Gericht musste, einen Freispruch heraus. Zudem vertrat Brandstetter den einstigen kasachischen Botschafter in Österreich, Rakhat Aliyev, und auch Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer. Zuletzt war Brandstetter als Verteidiger eines ehemaligen Vorstands der Kommunalkredit in den Schlagzeilen.


Eine zentrale Aufgabe des neuen Justizministers wird es sein, im Kampf gegen Korruption glaubwürdig aufzutreten. Dafür dürfte Wolfgang Brandstetter der richtige Mann sein: Erst kürzlich ließ er als Compliance-Beauftragter für den WU-Ball einige Amtsträger von der Einladungsliste streichen.

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