Teurer: Wiener Cafés erhöhen Preise

(c) Bloomberg (David Ryder)
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Wegen des hohen Dollarkurses wird der Kaffee in einigen Wiener Kaffeehäusern teurer.

Wien. Der hohe Dollarkurs – und der dadurch gestiegene Preis für Rohkaffee – sei schuld, dass die Melange in einigen Wiener Kaffeehäusern teurer wird. So begründet zumindest Matthias Winkler, Geschäftsführer des Café Sacher, gegenüber orf.at die geplante Erhöhung der Preise in Wiener Kaffeehäusern. Auch im Café Sperl und im Tirolerhof will man heuer die Preise anheben.

Berndt Querfeld, Obmann der Wiener Kaffeesieder in der Wirtschaftskammer und Café-Landtmann-Betreiber, hat hingegen nicht vor, die Preise für Melange und Co. wegen des hohen Dollarkurses zu erhöhen. „Es gibt dazu ein Sprichwort: Wenn in Brasilien ein gelbes Blatt vom Kaffeestrauch fällt, erhöht sich der Kaffeepreis“, sagt Querfeld. Für ihn seien viel eher andere Kosten, allen voran die hohen Lohnnebenkosten, für die Preise relevant. So stehe etwa für 1. Mai aufgrund der neuen Kollektivverträge eine Lohnerhöhung bevor. Hinzu komme, dass der Kaffee einen eher geringen Teil bei der Preisgestaltung ausmache. Die Milch falle da bei vielen Produkten – Caffè Latte und Co. – viel eher ins Gewicht. „Wenn aber ein Kollege die Preise wegen des teureren Rohkaffees erhöht, wird sich das im zehn- bis 20-Cent-Bereich abspielen“, so Querfeld.

Verhaltene Konsumenten

Er selbst hat die Preise seiner Produkte zuletzt am 2013 erhöht und dabei die „magische Fünf-Euro-Grenze“ überschritten. Seitdem kostet eine Melange oder ein großer Brauner im Landtmann 5,50 Euro statt 4,90 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag der Preis bei 49 Schilling (3,56 Euro).

Der Dollarpreis allein sei seiner Ansicht nach also nicht dafür verantwortlich, dass ein Cafetier neu kalkulieren müsse. „Die Gäste konsumieren viel verhaltener. Wir haben noch nie so oft zwei Gabeln zur Torte serviert wie jetzt.“

>> Bericht auf wien.orf.at

(red./ks)

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