Handelsgericht Wien mit neuer Präsidentin

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Maria Wittmann-Tiwald folgt verstorbenem Peter Hadler.

Wien. Das Handelsgericht Wien hat eine neue Präsidentin, am 11.September, wenn die meisten aus dem Urlaub zurück sind, wird sie auch feierlich in ihr Amt eingeführt: Maria Wittmann-Tiwald (Jahrgang 1960).

Sie folgt Präsident Peter Hadler nach, der im heurigen März 53-jährig verstorben ist. Wittmann-Tiwald war bisher Richterin in einem handelsrechtlichen Senat des Oberlandesgerichts Wien, wo sie zuletzt für Firmenbuchsachen und Konkurse zuständig war.

Öffentlich in Erscheinung getreten ist die Richterin eher in ihrer Funktion als Kovorsitzende der Fachgruppe Grundrechte und interdisziplinärer Austausch in der Richtervereinigung. Ihre unternehmensrechtliche Qualifikation hatte sie schon als Assistentin beim mittlerweile emeritierten Professor für Zivil- und Unternehmensrecht an der WU, Peter Doralt, aufzubauen begonnen. Seit 2014 ist Wittmann-Tiwald Mitglied der Übernahmekommission, die Übernahmeangebote und Pflichtangebote bei börsenotierten Unternehmen prüft.

Gruppenklage gefordert

In ihrer neuen Funktion will Witmann-Tiwald die Europäisierung der Justiz weiter fördern und auf die europaweite Verbreitung des Firmenbuchs hinarbeiten. Damit das Handelsgericht besser der Welle an Anlegerklagen standhalten kann, tritt sie für die gesetzliche Einführung eines – prozessökonimischen – kollektiven Rechtsschutzes ein, auch Gruppenklage genannt. Das Kapitalmarktrecht macht heute einen großen Teil der Arbeit des Handelsgerichts aus. Außerdem möchte Wittmann-Tiwald die Kommunikation innen und nach außen verbessern. (kom) [ Mirjam Reither ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2015)

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