Peinliche Fragen für Österreichs Unternehmen

Mann mit Euroscheinen bietet Geld an
Mann mit Euroscheinen bietet Geld an(c) BilderBox (BilderBox.com)
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Das Abrutschen im Korruptionsranking wirkt sich aus.

Wien. In Sachen Korruptionsbekämpfung hat Österreich einige Hausaufgaben gemacht. Das Strafrecht wurde verschärft, Skandale aufgearbeitet. Dem Image nützte das nur bedingt: Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International rutschte Österreich sogar ab, von Rang zehn im Jahr 2005 auf Rang 26.
Das wirke sich auch darauf aus, wie ausländische Geschäftspartner, etwa aus den USA, mit heimischen Unternehmen umgehen, sagt Georg Jünger, Experte für Wirtschaftsstrafrecht bei DBJ. „Sie achten darauf, ob man aus einem Top-Ten-Land kommt oder aus dem Mittelfeld. Dort rangiert Österreich jetzt, genauso wie etwa Kasachstan.“

Im Zuge der Geschäftsanbahnung müssen heimische Unternehmen deshalb entsprechend mehr Nachweise erbringen und Fragen beantworten – etwa, ob Mitarbeiter Angehörige haben, die mit Regierungsbeamten verwandt sind. Legt man Dinge offen, die problematisch sein könnten, gebe sich der US-Geschäftspartner aber meist damit zufrieden. Auch rechtlich sei man dann eher auf der sicheren Seite.

Das ist anders als in Österreich: Hier kann es bedingter Vorsatz sein, wenn man ein Problem kennt und sich „damit abfindet“. Bei Fragen, die man nicht beantworten kann (etwa über allzu Privates von Mitarbeitern), werde ein Hinweis auf den Datenschutz meist akzeptiert, sagt Jünger. Nur zu lügen wäre fatal: „Das indiziert Vorsatz.“   (cka)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2014)

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