Schönherr holt Arbeitsrechtsexperten Kühteubl

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Arbeitsrecht war bisher ein Schwachpunkt der Sozietät Schönherr. Das soll sich nun ändern.

Ende Februar wurde bekannt, dass Schönherrs Schiedsrechtsexperte Gerold Zeiler gemeinsam mit gleich acht weiteren Juristen die Kanzlei verlässt. Darunter ist auch der Anwalt Hans Laimer, der das Arbeitsrechtsteam leitete.

Arbeitsrecht ist in der Vergangenheit nicht gerade das Fachgebiet gewesen, mit dem Schönherr auftrumpfen konnte. Im Unterschied zu anderen Lawfirms wie Freshfields, CMS Reich-Rohrwig Hainz oder Dorda Brugger Jordis gelang es irgendwie nicht so recht, eine wirklich konkurrenzfähige Truppe auf die Beine zu stellen.

Aus der Schwachstelle machte auch Managing Partner Christoph Lindinger kein Hehl. „Wir werden diesen Bereich ganz neu aufbauen“, sagte er im Februar. Genau das soll jetzt passieren, und zwar unter der Ägide von Rechtsanwalt Stefan Kühteubl. Mit ihm hat sich Schönherr einen ausgewiesenen Experten in Sachen Arbeitsrecht geangelt. Der 41-jährige Niederösterreicher wechselte, nachdem er bei Schönherr seine Konzipientenzeit verbracht hatte, direkt in die Arbeitsrechtsboutique von Rechtsanwalt Helmut Engelbrecht. „Dort habe ich Arbeitsrecht von einem Topanwalt von A bis Z lernen können“, resümiert Kühteubl. Er wolle aber künftig in größeren Teams auch mehr international arbeiten, diese Facette habe ihm nämlich in den vergangenen Jahren gefehlt, begründet er seine Entscheidung, sich zu verändern. „Die Möglichkeiten, die sich mir bei Schönherr bieten, gibt es nicht oft.“

Ziel: „Nummer eins werden“

Kühteubl steigt vorerst als Contract-Partner in die Sozietät ein. Die Perspektive, in absehbarer Zeit zum Equity-Partner zu avancieren, sei für ihn jedoch sehr wichtig gewesen, sagt er. Mit ein Grund für seine guten Aussichten bei Schönherr sind sicherlich die attraktiven Klienten, die der Jurist mitbringt: Neben Magna, der Stadt Wien/AKH und dem Institute for Science and Technology Austria zählt auch MedAustron zu seinen Mandanten. „Das sind jene, die ich in meiner Zeit bei Engelbrecht und Partner akquiriert habe. Es war uns immer wichtig, sehr persönlich zu betreuen.“

Kühteubl wird bei Schönherr ein Team von sechs Juristen leiten. Das soll jedoch in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden und „sich zur Nummer eins auf dem Markt entwickeln“, sagt Christoph Lindinger, um sich und seinen Leuten die Latte wieder einmal richtig hoch zu legen. Doch Kühteubl muss die Aufgaben nicht allein schultern. Florian Kusznier steht im zur Seite. Er ist eigentlich auf Corporate und M&A spezialisiert und soll nun die Schnittstelle zwischen Arbeits- und Transaktionsrecht darstellen. Was im Februar 2014 noch nicht feststand, wann nämlich Gerold Zeiler, Hans Laimer und die anderen Juristen Schönherr verlassen werden, scheint mittlerweile schon geklärt worden zu sein. Lindinger: „Stefan Kühteubl wird am 1. Juli 2014 zu uns kommen. Somit ist ein nahtloser Übergang von den derzeitigen Kollegen gewährleistet.“

E-Mails an: judith.hecht@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2014)

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