Booking.com: Umstrittene Preisklauseln

Die Wettbewerbshüter prüfen, die Plattform hat Änderungen angeboten.

Wien. Das Onlinereisebüro booking.com, Teil der US-Gruppe Priceline, beschäftigt derzeit in mehreren EU-Staaten die Wettbewerbshüter. Es geht dabei um umstrittene Preisklauseln. Wie die EU-Kommission in Brüssel berichtete, gibt es nun aber Ansätze für eine Lösung: Booking.com habe Änderungen der Klauseln vorgeschlagen, diese sollen nun in Frankreich, Italien und Schweden getestet werden. Die EU-Kommission koordiniere die Überprüfungen, untersuche aber nicht selbst. Auch für Drittparteien gibt es bis Ende Jänner 2015 die Möglichkeit, zu den Änderungen Stellung zu nehmen.

Die Untersuchungen drehen sich um sogenannte Paritätsklauseln: Hotels müssen sich demnach verpflichten, der Plattform booking.com Zimmer zu Preisen anzubieten, die mindestens ebenso günstig sind wie die Preise, die sie über andere Online- und Offline-Vertriebskanäle anbieten. Nach Wettbewerbsbedenken in den drei Ländern wolle das Onlinereisebüro diese Klauseln nun teilweise ändern, hieß es. Hotels könnten dann verschiedenen Onlinereisebüros unterschiedliche Zimmerpreise anbieten. Nur über die hoteleigenen Buchungskanäle dürften sie weiterhin die booking.com-Preise nicht unterbieten.

Wenn die drei nationalen Behörden die Änderungen akzeptieren, sollen sie für ganz Europa eingeführt werden. Laut EU-Kommission befassen sich die Wettbewerbshüter aber nicht nur mit booking.com, sondern prüfen auch vergleichbare Klauseln anderer Onlinereisebüros. Diesbezügliche Ermittlungen laufen demnach unter anderem in Großbritannien, Irland und Deutschland, aber auch bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Österreich. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2014)

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