Die Festwochen gehen weg vom Experimentellen und zurück zu Bekanntem. Aber!?

„Phantom Beard“. Geister begleiten Monira Al Qadiri (ab 17. 5.).
„Phantom Beard“. Geister begleiten Monira Al Qadiri (ab 17. 5.).Festwochen (Monira Al Qadiri)
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Die Festwochen gehen weg vom Experimentellen und zurück zu Bekanntem. Aber!?

„Voicelessness“. Stimmen aus dem Iran mit Azade Shahmiri (ab 27. 5.).
„Voicelessness“. Stimmen aus dem Iran mit Azade Shahmiri (ab 27. 5.).Festwochen (Roberta Cacciaglia)

Milo Rau, Angélica Liddell, Krystian Lupa, René Pollesch, Romeo Castellucci, Anne Teresa De Keersmaeker, sie alle waren schon öfter in Wien, sind jedenfalls keine Unbekannten. Nach Tomas Zierhofer-Kin, der mit seinem Hang zum Randständigen oder Experimentellen das etablierte Festwochen-Publikum irritierte, scheint sein Nachfolger, Christophe Slagmuylder zu bekannten Namen zurückzukehren. Was nicht heißt, dass alles luzider wird. Eher das Gegenteil. Das ist ja ein Sinn der Festwochen (der Kunst überhaupt), dass gerätselt werden darf.

Der Belgier Slagmuylder, beeinflusst vom Tanz und vermutlich auch von Frie Leysen, die nur kurz den Festwochen diente, kommt jedenfalls aus einem Land, wo man das Kulinarisch-Opulente mit substanziellen Inhalten zu verbinden weiß und alte Stoffe sinnlich an die Gegenwart andockt. In manches aus dem Festwochenprogramm kann man auf YouTube oder den Homepages der Compagnien reinschnuppern. Was spricht so prima vista besonders an? Monira Al Qadiri ist eine lebhafte Stimme aus Kuwait, in Japan hat sie studiert, ihr „Phantom Beard“ erinnert an Conchita Wurst (jetzt Tom), ist aber auch ein symbolgeladendes Zeichen des arabischen Kulturkreises, 40 Männer, Vorfahren, begleiten Monira Al Qadiri, sie macht diese in ihrer Kreation sichtbar. Béla Tarr, preisgekrönter ungarischer Filmregisseur („Satanstango“, „The Man from London“) und ein Meister des epischen Kinos, begibt sich auf die Suche nach den Armen von Wien: „Missing People“, ab 12. 6. im MQ.

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