Wilde Bienen bestäuben besser

Biene
BieneHendrik Schmidt dpa/lth
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Zwar bringen Honigbienen mehr Pollen zu den Blüten, aber Wildbienen sorgen für mehr Früchte.

„Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.“ Mit diesem Zitat eröffnet (fast) jeder Artikel über das Bienensterben, es wird Albert Einstein zugeschrieben, aber das ist zweifelhaft. Und es ist auch nur die halbe Wahrheit, zumindest dann, wenn man unter „Bienen“ nur die versteht, die domestiziert sind. Es gibt aber schon noch die wilden Bienen und Hummeln, allerdings gibt es von ihnen immer weniger. Das beklagen Tierfreunde und Entomologen, aber vom Standpunkt der Ernährung könnte es wohl ganz gleichgültig sein, wenn nur domestizierte Bienen für die wilden einspringen. Oder? Eine internationale Gruppe um Lucas Garibaldi (Universidad Rio Negro, Argentinien) hat es überprüft, an 41 Feldfrüchten auf 600 Flächen auf allen Kontinenten außer der Antarktis: Zwar bringen domestizierte Bienen mehr Pollen von Blüte zu Blüte, aber die wilden Bienen könne es besser, die Pflanzen setzen mehr Früchte an (Science, 28.2.). „Paradoxerweise versucht die Landwirtschaft ihre Erträge dadurch zu steigern, dass sie Pestizide einsetzt und keine Ränder an den Feldern lässt und damit die Habitate der Wildinsekten zerstört, die die Erträge wirklich steigern könnten“, schließt das kanadische Team-Mitglied Lawrence Harder. jl

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2013)

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