Blütenpflanzen sind viel älter als gedacht

(c) Peter Hochuli
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In der Schweiz fanden sich etwa 250 Millionen Jahre alte Pollenkörner.

Eine der großen Erfindungen der Evolution waren die Blütenpflanzen bzw. ihr Zusammenspiel mit Bestäubern, vor allem Insekten. Dieser Sex war selbst für den vorurteilsfreien Darwin „the abominable mystery“ – die Bedeutung changiert zwischen „abscheulich“ und „widerlich“ –, er entwickelte sich aus jenem von Pflanzen, die für die Verfrachtung ihrer Pollen auf den Wind warteten, so wie das heute noch die Gingkos tun. Wann kam dieser Schritt? Bisherige Funde deuteten auf etwa 130 Millionen Jahre. Datierungen aus den Genen („molekulare Uhr“) kamen zu anderen, aber inkonsistenten Befunden.
Nun steigt das Alter um über 100 Millionen Jahre: Peter Hochuli (Uni Zürich) hat in Bohrkernen aus der Nordschweiz Pollen von Blütenpflanzen gefunden, die 247 bis 252 Mio. Jahre alt sind (Frontiers in Plant Science, 1. 10.). Breit durchsetzen konnte sich die Innovation allerdings erst viel später, vor 110 Millionen Jahren, da bauten viele ihre Blüten so um, dass sie für den großen Zweiten im Spiel bequem zugänglich wurden: die Biene.   (jl)

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