Wie Sperma und Ei einander erkennen und sich vereinen

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Spezielle Proteine spielen zusammen. Das der Eizelle wurde nun gefunden.

Wenn ein Spermium den Weg zu einer Eizelle geschafft hat, dann muss es nur noch hinein. Das ist nicht einfach, beide haben spezialisierte Proteine, die zusammenspielen müssen. Das der Spermien wurde 2005 entdeckt, von japanischen Forschern. Sie nannten es etwas blumig Izumo 1, nach einem japanischen Hochzeitsschrein. Dann dauerte es fast zehn Jahre, bis sich das weibliche Gegenstück fand: Enrica Bianchi (Cambridge) hat Izumo 1 synthetisiert und durchgemustert, welches Protein in der Eizellmembran daran bindet: Es ist ein Folatrezeptor. Dieser hieß bisher Folr4, aber Bianchi wollte ihren japanischen Kollegen nicht nachstehen und nannte das Protein Juno, nach der römischen Göttin der Fruchtbarkeit (Nature, 16. 4.).
Beide, Izumo 1 und Juno, müssen da sein – und Juno verschwindet dann, 30 bis 40 Minuten nach der Vereinigung:

Ein zweites Spermium kann nicht andocken. Aber es verschwindet nur dann, wenn ein Spermium angedockt hat. Wird dieses in die Eizelle injiziert, entfällt der Schutz vor mehrfachen Befruchtungen. Der neue Fund soll nun, wie der alte zuvor, in beide Richtungen weiterverfolgt werden: zum einen in die der Unfruchtbarkeit, zum anderen in die der erwünschten Unfruchtbarkeit, der Empfängnisverhütung. „Wir hoffen auf neue Behandlungen der Unfruchtbarkeit“, schließt Ko-Autor Gavin Wright, „und auf Kontrazeptiva.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2014)

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