"Festspiele des Wissens" beim Forum Alpbach

EUROPAEISCHES FORUM ALPBACH 2012: ABSCHLUSS WIRTSCHAFTSGESPRAECHE / BARROSO
EUROPAEISCHES FORUM ALPBACH 2012: ABSCHLUSS WIRTSCHAFTSGESPRAECHE / BARROSOAPA/BILDAGENTUR MUEHLANGER
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Experten aus aller Welt diskutieren vom 13. bis 29. August über gesellschaftliche Scheidewege. Erstmals gibt es gemeinsame Hochschulgespräche für Universitäten und FH. „Die Presse“ ist Medienpartner.

„Historische Anknüpfungspunkte, keine Geschichtsbetrachtung“ wünscht sich Forum-Alpbach-Präsident Franz Fischler für die diesjährige Veranstaltung: Europa stehe 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und zehn Jahre nach der EU-Osterweiterung in vielen Fragen an einem Scheideweg. „At the Crossroads“ lautet daher heuer das Leitthema des Forums Alpbach. Die historischen Bezüge sollen zum Anlass genommen werden zu fragen, wie es weitergeht, hieß es am Donnerstag bei der Programmpräsentation.

Die Seminarwoche bleibt Auftakt und wissenschaftliches Herzstück des Forums. Auch heuer werden mehr als 700 Stipendien vergeben, darunter 40 an Studenten aus der Ukraine. Insgesamt 750 Referenten und Moderatoren gestalten das Programm für die rund 4500 Teilnehmer als „Festspiele des Wissens“. Geplant sind 60 Podiumsdiskussionen und 75 Arbeitskreise. Die Vortragenden kommen aus aller Welt: etwa EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, der ehemalige WTO-Chef, Pascal Lamy, der Direktor von Greenpeace International, Kumi Naidoo, oder Verhüllungskünstler Christo. Friedensnobelpreisträger José Manuel Ramos-Horta reist ebenso an wie EU-Kommissar Andris Piebalgs oder die Präsidenten Sloweniens, Serbiens oder Albaniens. Von der Universität Berkeley kommt die kognitive Linguistikerin Elisabeth Wehling, aus Oxford die Professorin für Internationale Beziehungen, Kalypso Aude Nicolaïdis, und aus Harvard Bioinformatiker John Quackenbush.

Erstmals veranstalten Universitäten und Fachhochschulen die Hochschulgespräche an drei Tagen gemeinsam. Neue Lern- und Lehrmethoden stehen hier im Mittelpunkt. Die Rechtsgespräche stellen das Recht im 21. Jahrhundert zur Diskussion, bei den Technologiegesprächen tritt man in einen interdisziplinären Dialog zu neuen Herausforderungen an die Forschung. „Junior Alpbach“ bietet wieder naturwissenschaftliche Bildung für Jugendliche. Bei den Politischen Gesprächen ersetzen kleinere Formate die großen Podiumsdebatten gänzlich.

Im Mittelpunkt der Wirtschaftsgespräche steht heuer eine „neue Wirtschaftsfantasie für Europa“, bei den Baukulturgesprächen diskutieren Experten, wie lebenswerter Wohnraum auch für Menschen mit niedrigem Einkommen geschaffen werden kann. Den Abschluss bilden die Finanzmarktgespräche. Damit es dort nicht zu ernst zugeht, sorgt Kabarettist Thomas Maurer für Unterhaltung. Darüber hinaus gibt es während des gesamten Forums Alpbach ein kostenfrei zugängliches Kulturprogramm mit verschiedenen Höhepunkten.

Informationen: www.alpbach.org

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2014)

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