Imitieren Falter mit Mustern auf Flügeln wirklich Augen?

(c) Jörg Hempel
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Die "Augen" sehen wohl nur für uns so aus, darauf deuten Experimente.

Der Sommer ist da, und die Schmetterlinge sind unterwegs, so viele wie selten. Besonders gut geht es den Pfauenaugen, aber um die – und alle mit „Augen“ auf den Flügeln – gibt es Streit: Viele Forscher gehen davon aus, dass die Muster, die für uns wie Augen aussehen, es auch für andere tun: für Räuber, die hinter Faltern her sind. Die sehen statt Beute plötzlich Augen von Räubern, die hinter ihnen selbst her sind, eine trickreiche Verteidigung.

Es gibt auch Experimente mit Vögeln, Hühnern vor allem, die schrecken vor den „Augen“ durchaus zurück. Aber sehen sie Augen? Graeme Ruxton (St. Andrews) hat die Literatur gesichtet und keine Belege gefunden: In Experimenten mit künstlicher Bemalung wirkten quadratische Muster so gut wie runde, und vier runde so gut wie zwei (Current Zoology, 60, 26). Graeme vermutet, dass die Schutzwirkung eher von den starken, abschreckenden Farbkontrasten kommt, oder von „information overload“, der Räuber zögern lässt. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2014)

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