Fracking schadet der Gesundheit

(c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)
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In der Atmosphäre fand sich krebserregendes Benzol.

Die Gas- und Ölfördertechnik Fracking belastet die Atmosphäre – und zwar mit klima- und gesundheitsschädlichen Gasen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Uni Innsbruck, die Messungen in einem Fracking-Gebiet im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado durchgeführt haben. Mitunter fanden sie in der Atmosphäre krebserregendes Benzol, giftigen Schwefelwasserstoff und Vorläufersubstanzen für Ozon.

Und das in ländlichen Gegenden, wo man eigentlich saubere Luft erwarten würde, sagt Armin Wisthaler vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik. Die Messungen, an denen das Team aus Innsbruck mit hochempfindlichen Messinstrumenten an Bord eines Nasa-Forschungsflugzeugs und auf dem Boden beteiligt war, hätten Befunde von US-Kollegen aus anderen Gegenden bestätigt, in denen Fracking intensiv betrieben wird, sagt Wisthaler: „Hier sind dringend strengere Umweltauflagen und Kontrollen notwendig.“

Kooperation mit der Nasa

Fracking boomt seit einiger Zeit in den USA. Dabei werden durch Horizontalbohrungen weite Schiefergesteinsschichten erschlossen. Ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien wird hineingepresst. Dadurch entstehen feinste Gesteinsrisse, über die Gas und Öl entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen. „Bei der Förderung, Aufbereitung und Verteilung gelangen über zahllose Lecks klima- und gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre“, sagt Wisthaler. Die Wissenschaft sei daher „alarmiert“ und forsche seit einigen Jahren über die Umweltauswirkungen dieser Technik.

Das Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik kooperiere seit sechs Jahren mit der Nasa. Gefördert wird das durch das Infrastrukturministerium im Rahmen des „Austrian Space Application Programme“.  (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2014)

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