Marktforschung: SMS liegt weiter vor allen Apps

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die beliebtesten Handyfunktionen der Österreicher kommen ohne mobiles Internet aus. Dennoch surfen wir immer mehr – auch vor dem Fernseher.

Smartphones hin, Tablets her: Die beliebteste Handyfunktion in Österreich ist und bleibt das SMS. 92Prozent der Handybesitzer nutzen diese Funktion zumindest gelegentlich. An zweiter Stelle der beliebtesten Anwendungen steht die Uhr, gefolgt von der Handykamera und der Weckfunktion. Doch auch die mobile Webnutzung ist gestiegen, wie eine aktuelle Studie der Mobile Marketing Association Austria (MMA) verdeutlicht.

Der „Mobile Communications Report 2014“, der im Juli präsentiert wurde, zeigt das mobile Nutzungsverhalten der Österreicher: 82 Prozent besitzen ein Smartphone, 37 Prozent ein Tablet oder mehrere, 77 Prozent nutzen Internet am Handy.

Was Apps angeht, scheinen wir aber wählerischer zu werden: Es werden weniger Apps installiert. 39Prozent der Befragten haben zehn Apps oder weniger auf ihrem Smartphone installiert – 2013 waren es noch 31 Prozent. Der Großteil der Befragten nutzt zudem keine kostenpflichtigen Apps. Was auffällt, ist, dass Männer im Durchschnitt mehr (kostenpflichtige) Apps installieren als Frauen.

Im Ranking der beliebtesten Apps war Facebook jahrelang auf Platz eins. Nun hat Whats App aufgeholt: 49 Prozent der Befragten nutzen den Messaging-Dienst zumindest einmal pro Monat, bei Facebook sind es nur 41 Prozent.

Ein Bildschirm reicht nicht

Im Internet gesurft wird vor allem zu Hause. Hier lässt sich ein Trend zur „Second-Screen-Nutzung“ erkennen: Fast ein Viertel der Befragten gab an, „so gut wie immer“ beim Fernsehen nebenbei im Internet zu surfen – am liebsten mit dem Laptop, aber dicht gefolgt vom Smartphone. Die Befragten kümmern sich neben dem Fernsehprogramm meist um ihre E-Mails, recherchieren Hintergrundinformationen zur Sendung oder diskutieren darüber in sozialen Netzwerken. Das Geschlecht macht beim Multitasking kaum einen Unterschied, wohl aber das Alter: Die unter 29-Jährigen sind am aktivsten, die 30- bis 39-Jährigen konzentrieren sich lieber auf einen Bildschirm. Grund dafür könnte sein, dass sich in dieser Altersgruppe Eltern befinden, deren Aufmerksamkeit zu sehr von kleinen Kindern beansprucht wird, vermutet Andreas Martin, Präsident der MMA.

Auch beim Radiohören wird gern nebenbei im Internet gesurft, wenn auch in geringerem Ausmaß als beim Fernsehen. Hier wird das Smartphone auch gern genutzt, um das gehörte Lied mit Shazaam oder ähnlichen Apps zu identifizieren.

Werbung am Handy finden 84 Prozent der Smartphonenutzer lästig. Funktionieren dürften die Banner dennoch: Immerhin 30Prozent gaben zu, dass die Werbung dazu verleite, „Waren zu kaufen, die man gar nicht braucht“. Wenn schon Werbung, dann bevorzugen Handynutzer „Standard Ads“, also schmale Balken am unteren Bildschirmrand. Am störendsten empfinden sie „Pre Rolls“, also Werbevideos, die sich beim Klick auf einen gewünschten Link vorschalten. Neun Prozent der Gefragten sehen es positiv: Sie finden mobile Werbung unterhaltsam.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.