Gletscherschmelze: An zwei Dritteln ist der Mensch schuld

Innsbrucker Klimaforscher belegt Einfluss mit neuem Rechenmodell.

Schmelzende Gletscher stehen symbolisch für den Klimawandel: Der Meeresspiegel steigt, die saisonale Verfügbarkeit von Trinkwasser ändert sich, und sie können Auslöser von Naturkatastrophen sein. Als natürliche Ursache dafür gilt etwa veränderte Sonneneinstrahlung.

Dem Klimaforscher Ben Marzeion vom Institut für Meteorologie und Geophysik der Uni Innsbruck gelang es nun gemeinsam mit kanadischen Kollegen zu zeigen, wie weit der Mensch für das Abschmelzen der Gletscher mitverantwortlich ist: Von 1851 bis 2010 soll der vom Menschen verursachte Klimawandel zu rund einem Viertel zur Gletscherschmelze beigetragen haben. Der Anteil stieg und betrug in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits zwei Drittel, so die Forscher.

Sie betrachteten dazu alle Gletscher weltweit mit Ausnahme der Antarktis und berücksichtigten den Einfluss von natürlichen und menschlichen Faktoren. Möglich wurde das durch das erst seit Kurzem vollständige Randolph-Gletscherinventar, das Daten zu fast allen Gletschern der Welt bietet. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.08.2014)

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