Wasserdampf auf einem relativ kleinen Exoplaneten

HAT-P-11b, so groß wie der Saturn, dürfte nicht von Wolken bedeckt sein.

Ob aus Wasser, Ammoniak oder Methan: Wolken verhüllen fast alle Planeten unseres Sonnensystems, über die Oberfläche der Venus wusste man bis in die Siebzigerjahre fast nichts, weil sie unter dicken Wolken (aus Schwefelsäure) liegt. Das dürfte bei den meisten Planeten anderer Sterne nicht anders sein, und das ist ein Problem für Forscher, die wissen wollen, wie die Atmosphäre eines solchen Exoplaneten beschaffen ist. So ist es erfreulich, dass es Astronomen um Jonathan Fraine (Maryland) gelungen ist, mit dem Hubble-Weltraumteleskop in der Atmosphäre des ca. 123 Lichtjahre entfernten Exoplaneten HAT-P-11b eine Absorptionslinie (bei 1,4 Mikrometer) zu sichten, die von Wasserdampf herrührt (Nature, 493, S.526).

Bisher konnte man Wasserdampf nur bei Exoplaneten von der Größe des Jupiters nachweisen. HAT-P-11b ist mit einem Radius von ca. vier Erdradien nur so groß wie der Neptun. Er ist damit der bisher kleinste Exoplanet, in dessen Atmosphäre Wasserdampf festgestellt werden konnte – übrigens neben viel größeren Mengen Wasserstoff: Leben gibt es also auf diesem Planeten eher nicht. Aber er ist zumindest zeitweise unbewölkt. (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2014)

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