Fortpflanzung, Nanotechnik und mehr

Wissenschaftler sollen bald das Parlament beraten.

Der Nationalrat will den Dialog mit der Wissenschaft vertiefen: Aktuellstes Beispiel für diese Notwendigkeit ist wohl die Fortpflanzungsmedizin. Doch auch bei Nanotechnologie, Klimaschutz, Stammzellenforschung oder Überwachungstechnologie sind Abgeordnete bei der Ausarbeitung gesetzlicher Regelungen mit dem wissenschaftlichen Fortschritt konfrontiert.

Sie sollen nun bei weitreichenden politischen Entscheidungen stets die erforderliche Expertise erhalten. Dazu wurde soeben ein Projekt mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) und dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gestartet.

Während es an vielen europäischen Parlamenten bereits seit den 1980ern eine enge Zusammenarbeit mit Forschern der Technikfolgenabschätzung gibt, ist das einjährige Pilotprojekt in Österreich die erste Initiative in diese Richtung.

Prioritäten abklären

In einem empirischen Teil sollen die Bedürfnisse und Interessensgebiete der Abgeordneten in Interviews und Workshops ermittelt werden. Das soll klar machen, wie künftig Expertise aus dem Bereich „Foresight und Technikfolgen-Abschätzung“ in die parlamentarische Arbeit einfließen kann. Zudem werden die Forschungs- und Technologie-Themen identifiziert, die im Parlament in den kommenden Jahren höchste Priorität haben.

In die Studie fließen auch internationale Erfahrungen von anderen Parlamenten mit Technikfolgen-Abschätzung ein. Dabei kann auf das Netzwerk „European Parliamentary Technology Assessment“ zurückgegriffen werden, in dem Österreich seit 2013 Vollmitglied ist. Laut AIT ist das Ziel, „einen von allen Klubs mitgetragenen Vorschlag für die wissenschaftsbasierte Unterstützung des Parlaments zu entwickeln“. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2014)

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