Energetische Problemzonen erkennen

Wärmebildkameras in Heißluftballons liefern Daten.

Die Suche nach undichten Stellen in Gebäuden, an denen Wärme entweicht, mit Wärmebildkameras wird immer beliebter. Steirische Forscher haben nun große Pläne mit dieser „Infrarot-Thermografie“. In Gleisdorf in der Oststeiermark soll ein ganzer Stadtteil analysiert werden, um energetische „Problemzonen“ zu erkennen.

Die Messungen vom Boden aus wären mit Klettereinsätzen verbunden oder durch eingeschränkte Blickwinkel bei großen Gebäuden zu schwierig. Daher nutzen die Forscher des Austrian Institute of Technology (AIT) und des Gleisdorfer AEE-Instituts für nachhaltige Technologien mit den Stadtwerken Gleisdorf und Siemens Österreich Heißluftballone. Diese sollen die Wärmebildkameras in eine Höhe bringen, aus der man beste Bilder erwartet.

Das anschließend erstellte 3-D-Modell der Wärmeverluste soll Entscheidungen erleichtern, welche Gebäudekomplexe vorrangig saniert werden sollen.

Uni Graz als Fallbeispiel

An der Uni Graz läuft ein ähnliches Projekt, das den Wärmeverlust an Dächern im Fokus hat. Geografen um Wolfgang Sulzer haben im ganzen Stadtgebiet die Strahlungstemperatur der Dächer mit Infrarotkameras gemessen. Da Ziegel, Beton oder Eternit Wärme unterschiedlich abstrahlen, wurde die tatsächliche Oberflächentemperatur der verschiedenen Materialien genau gemessen: Ein Jahr lang zeichneten Sensoren am Dach und im Dachboden der Uni Graz die Temperatur auf, um digitale und reale Messungen zu vergleichen.

Bald ist auch die Mithilfe der Grazer Hausbesitzer gefragt: Sie sollen Details zur Nutzung und Dämmung der Dachböden auf der Homepage der Stadt angeben, damit die Farbdarstellungen der Infrarotmessung an reale Gegebenheiten angepasst werden können. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2015)

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