Informatik: Das Internet der Zukunft wird geplant

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Die EU fördert mit 80 Millionen Euro moderne Anwendungen für das Internet der Zukunft. Ein neues Netzwerk will die Infrastruktur zugänglich machen.

Das Internet der Zukunft lässt sich auf viele Arten diskutieren. Philosophen, Sicherheitstechniker, Kommunikationswissenschaftler oder Politiker – alle werden zu völlig unterschiedlichen Schlussfolgerungen und Wunschvorstellungen gelangen.

In einem konkreten Fall allerdings schrumpft das Internet der Zukunft allen Zukunftsaussichten zum Trotz zu zwei Buchstaben: Mit FI, das steht für Future Internet, beginnen alle Abkürzungen, die der Europäischen Union zu Fortschritten auf dem Weg zur Vision verhelfen sollen.

Seit im Herbst der Startschuss für das Programm FIWARE Accelerator gefallen ist, stehen 80 Millionen Euro aus dem siebenten Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung zur Verfügung, um FI zu fördern. Gefragt sind „moderne Internet-Apps, basierend auf Open-Source-Technologien der FIWARE-Plattform“, heißt es vonseiten der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Diese bildet den österreichischen Brückenkopf für das gesamteuropäische Projekt.

FIWARE hat dabei schon eine längere Vorgeschichte: Es wurde in einer Reihe großer Studien in Unternehmen aus den Bereichen Energie, Gesundheit, Logistik, Landwirtschaft und der Kreativwirtschaft getestet. Jetzt soll diese Möglichkeit auch Klein- und Mittelbetrieben, Start-ups und Webunternehmen eröffnet werden.

Talentierteste Teams fördern

Der FIWARE Accelerator ist nun ein Netzwerk europäischer Organisationen, das „die talentiertesten Teams und Geschäftsideen mit FIWARE-Technologie auswählen, unterstützen und finanzieren“ soll. Die Ausschreibungen für die verschiedenen „Beschleuniger“, also Accelerators, wurden bei der Europäischen Konferenz über das Internet der Zukunft vorgestellt.

Insgesamt wurden dabei 16 Accelerators aus den Bereichen Smart Cities, E-Health, Transport, Energy & Environment, Agrifood, Media & Content, Manufacturing & Logistics sowie Social & Learning genannt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass jeweils jener Accelerator gewählt werden kann, der am besten zum Projekt passt.

An diesem Punkt kommt zu den Accelerators ein zweites Element hinzu, das als Generic Enabler, allgemeiner Ermöglicher, bezeichnet wird. Diese Enabler – Anwendungen, Werkzeuge, Testprogramme – sind derzeit im Internet in einem Katalog zusammengefasst. Wer meint, das Projekt könnte mit anderen Mitteln besser unterstützt werden, kann sogar selbst einen neuen Enabler veröffentlichen.

FIWARE wird auf der Grundlage aller Enabler eine neuartige Service-Infrastruktur entwickeln, die allen Teilnehmern wiederverwendbare Funktionen zur Verfügung stellen soll. Alles zusammen solle nun „einen echten Grundstock für das Internet der Zukunft bilden“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.02.2015)

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