Flüssiges Wasser auf dem Mars, aber nur abends und am Tag

(c) EPA (Nasa Hubble Space Telescope)
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Temporär sickert Salzlake in den Boden, nachts friert sie ein.

Vielleicht gab es vor Milliarden Jahren flüssiges Wasser auf dem Mars, in unserer Zeit wurde bisher nur gefrorenes gesichtet. Aber nun meldet der Nasa-Rover Curiosity, der seit zweieinhalb Jahren im Gale-Krater unterwegs ist – dieser ist fünf Kilometer hoch und hat einen Durchmesser von 154 Kilometern –, etwas: Im Marsboden, direkt unter der Oberfläche, gibt es temporär flüssiges Wasser, es sickert von oben hinein. In der Kühle der Abenddämmerung kondensiert Wasser aus der Luft als Eis auf dem Boden. Und in diesem sind Perchlorate: Die tun sich gern mit Wasser zusammen und bilden Salzlaken, zudem setzen sie den Gefrierpunkt herab. Deshalb sickert im Zeitfenster der Abenddämmerung etwas in den Boden, später, in der Kälte der Nacht, friert es doch und wird erst am anderen Morgen wieder flüssig. So interpretiert zumindest eine Gruppe um Javier Martin-Torres (Granada) Curiosity-Daten über Luftfeuchtigkeit und Perchlorat („Nature Geoscience“, 13. 4.). Uns bekanntes Leben allerdings kann unter solchen Bedingungen nicht gedeihen, winken die Forscher ab. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2015)

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