Gesunde Eschen im Wald gesucht

(c) Clemens Fabry
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„Rettet die Esche“: Kampf gegen Schlauchpilzbefall.

Forscher der Boku Wien und des Bundesforschungszentrums für Wald bitten die Öffentlichkeit um Hilfe: „Rettet die Esche“ heißt die Aktion, in der Waldbesitzer, Förster, Behörden und interessierte Laien das Überleben der heimischen Esche sichern können. Denn der Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus aus Asien verursacht großen Schaden, die Forscher sprechen von einem „stillen Artensterben“.

Schlauchpilze sind an sich nichts Gefährliches, auch Trüffel und Morchel gehören zu der Gruppe. Bei der Herstellung von Brot oder Bier sind Hefen, ebenfalls Schlauchpilze, nicht wegzudenken. Doch einige Arten dieser Pilze sind Schädlinge: sowohl am Menschen bei Pilzinfektionen als auch an Pflanzen. Das große Ulmensterben in Europa war schon einem Schlauchpilz geschuldet.

Resistente Bäume melden

Nun ist die Esche bedroht, andere Länder in Europa haben schon über 90 Prozent ihrer Bestände verloren. Beim Eschentriebsterben welken die Blätter vorzeitig, die Baumkronen werden lichter. Da sich aber oft in einer Gruppe von erkrankten Eschen einige wenige gesunde Exemplare halten, wollen die Forscher genau diese resistenten Bäume finden.

Auf www.esche-in-not.at findet man die Anleitung, welche Bäume zu melden sind. Die resistenten Eschen sollen dann vermehrt werden, um die wichtige Baumart und das gesunde Erbmaterial zu sichern. Etwa durch den Aufbau von neuen Saatgutplantagen mit lokal angepassten, resistenten Klonen aus Österreich.
Apropos Wald: Die Boku Wien warnt davor, dass v. a. im Osten Österreichs die Gefahr für Waldbrände aufgrund der Hitzewelle am Wochenende extrem hoch ist. Rauchen und das Hantieren mit offenem Feuer im Wald sollten daher auf jeden Fall vermieden werden. (vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2015)

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