Hitze in der Stadt: Folgen für Migranten werden erforscht

Wiener Wissenschaftler untersuchen die soziale Lage als Risikofaktor.

Es wird immer öfter immer heißer: Gab es zwischen 1961 und 1990 noch durchschnittlich 9,6 Hitzetage pro Jahr, waren es zwischen 1981 und 2010 bereits 15,2 Tage. Im Hitzerekordjahr 2003 wurde sogar an 40 Tagen mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Das betrifft Alte und chronisch Kranke besonders. Die soziale Lage als Risikofaktor für Hitze wurde bislang kaum erforscht. Soziologen, Mediziner, Medizinanthropologen und Landschaftsplaner von Uni Wien, Med-Uni und Boku untersuchen die soziale Dimension von Hitze in der Stadt nun gemeinsam.

„Menschen, die ohnehin hohen Umweltbelastungen ausgesetzt sind und auf wenigen Quadratmetern mit ihren Familien in nicht sanierten Wohnungen in Gegenden mit hohen Lärm- und Luftschadstoffbelastungen leben, sind der Hitze verstärkt ausgesetzt“, sagt Projektleiter Franz Kolland vom Institut für Soziologie der Uni Wien. Um das Phänomen zu erforschen werden Beobachtungen, Befragungen und Interviews durchgeführt. Rückzug vor Hitze könne zu sozialer Isolation führen, warnen die Experten. (gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2015)

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