Affe und Mensch: BBC-Doku präsentiert "Missing Link"

BRITAIN ATTENBOROUGH Missing Link
BRITAIN ATTENBOROUGH Missing Link(c) EPA (Andy Rain)
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In einer Dokumentation von David Attenborough soll das Skelett eines gemeinsamen Vorfahren von Affen und Menschen gezeigt werden. Die Knochen sind zwischen 37 und 47 Millionen Jahre alt.

Der britische Sender BBC plant die Ausstrahlung einer von David Attenborough präsentierten möglicherweise aufsehenerregenden Dokumentation. Darin soll ein fossiles Skelett gezeigt werden, das ein "Missing Link", ein bisher fehlendes Bindeglied in der Erforschung der menschlichen Evolution, darstellen könnte, berichtet die britische "Mail Online" am Sonntag.

Den Angaben zufolge wird der Inhalt der Dokumentation noch als "top secret" gehandelt. Quellen in den USA berichten aber, dass die revolutionäre Entdeckung am 19. Mai von einer Gruppe aus Wissenschaftlern und Dokumentarfilmern in New York vorgestellt werden soll.

Politisch-religiöse Diskussion

Es handelt sich demnach um das bisher einzige vollständig aufgefundene Skelett eines Adapiden, eines ausgestorbenen Lemuren-ähnliches Tieres, das die wissenschaftliche Bezeichnung Darwinius masillae erhielt. Die fossilen Knochen sind zwischen 37 und 47 Millionen Jahre alt. Sie stammen aus der Grube Messel im deutschen Bundesland Hessen, einem bekannten Fossilien-Fundort.

Die neue Entdeckung könnte die politisch-religiöse Diskussion in den USA und anderen Ländern über die Evolution neu entfachen. In Amerika, wo Kreationisten oder Anhänger der Theorie des "intelligenten Design" großen Einfluss haben, glauben viele Menschen nicht an eine Abstammung des Menschen vom Affen.

Vollständig und präzise datiert

Der britische Tierfilmer und Naturforscher Attenborough wird in der Dokumentation erklären, dass es sich bei dem Tier nicht einfach um einen Vorfahren der Lemuren handle. Vielmehr gehöre er zu einer Gruppe von Primaten, aus denen sich die heutigen Affen einerseits und der Mensch andererseits entwickelt haben. Die Studie, auf denen die BBC-Dokumentation basiert, soll in der Zeitschrift "Public Library of Science" veröffentlicht werden.

Philip Gingerich, Präsident der amerikanischen Paleontological Society und Ko-Autor der Studie, sagte, er habe das Skelett untersucht. Es sei unglaublich vollständig und präzise datiert. "Wir habe es versteckt gehalten, weil man nicht über etwas reden kann, solange man es nicht wirklich verstanden hat", so der Wissenschaftler. Nun habe man es verstanden, das Wissen über die Evolution werde voranschreiten.

Die Bedeutung der Entdeckung liegt nach Angaben von New Yorker Wissenschaftlern darin, dass man möglicherweise den Streit darüber lösen könnte, von welchen Primaten die Menschheit abstammt. Einige Paläontologen glauben, dass dies Adapiden waren, diese Theorie ist aber heftig umstritten. Der jetzt entdeckte Adapide könnte jedoch das "missing link" zwischen kleinen Säugetieren und den Affen darstellen, aus denen sich die Menschen entwickelten.

(APA)

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