Staub verrät, wer im Haus lebt

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Hausstaub ist voller Bakterien: Viele kommen von Tieren im Haus, andere von Menschen, geschlechtsspezifisch.

Einer kennt alle schmutzigen Geheimnisse jeder Wohnung, der Hausstaub: In ihm sind die Bewohner archiviert, die man nie vor Augen bekommt, die Mikroorganismen, Bakterien und Pilze, um die 6000 Arten. Das weiß man ungefähr, die Details harren der Klärung: Wo kommen sie her? Sind sie bedrohlich oder hilfreich? Auch das können sie sein, seit die Überhygienisierung zu Autoimmunkrankheiten geführt hat. Die erste Frage ist nun Noah Fierer (University of Colorado) angegangen, im Rahmen von „The Wildlife of Our Homes“, das ist ein Citizen Science Project. 1200 Haushalte quer durch die USA sandten Staubproben – von der Außentür und von der Oberkante einer Innentür, wo kaum je geputzt wird –, Fierer sequenzierte die Gene (Proc. Roy. Soc. B 25.8.):Was an Pilzen in Haushalten ist, ist von der näheren Umgebung hereingekommen. Bakterien hingegen werden von Bewohnern mitgebracht und über Haut, Kot und Speichel verbreitet, vor allem von Hunden natürlich, von Katzen auch, sogar von Insekten wie Motten. Und von Menschen, von Männern vor allem, bei ihnen sind es Bakterien der Haut: Auf ihrer ohnehin für gewöhnlich größeren Haut tummeln sich mehr Bakterien, auch die Hygiene mag mitspielen. Wo keine Männer wohnen, sind hingegen Milchsäurebakterien häufig, sie kommen in hoher Zahl in der Vagina vor. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2015)

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