Archäologisches Knochenlabor in Ephesos eröffnet

Bone Lab als größte Sammlung von Knochen und Schalen in der Türkei.

„Die Menschen in Ephesos genossen damals zartes Fleisch von Jungtieren, auch vom Schwein, das als besonders exklusiv galt. Außerdem waren Austern, Meeresschnecken, aber auch Zander beliebt“, sagt Archäozoologe Gerhard Forstenpointner von der Vet-Med-Uni Wien. Der Zander existiert heute gar nicht mehr in der Region. Solche Details aus dem Leben der Menschen vor bis zu 7000 Jahren erfahren Wissenschaftler nicht nur über Keramik- oder Metallfunde, sondern durch die Überreste von tierischem Material.

Viele hundert Skelette von Säugetieren, Vögeln, Fischen und Amphibien wurden in den vergangenen 120 Jahren in Ephesos an der Westküste der Türkei bei Ausgrabungen von Österreichern gefunden. Um diese besser zu erforschen, eröffneten die Vet-Med-Uni und das Österreichische Archäologische Institut nun das Bone Lab Ephesos. Vollständige Skelette helfen dabei, neu gefundene Fragmente besser zu identifizieren. Spuren des menschlichen Gebrauchs geben hingegen Auskunft über Rituale, Jagd- und Essgewohnheiten. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.