FWF: Keine „magischen Bankomaten“

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Staatssekretär Mahrer verweist auf Investitionen.

„Wenn sie eine Idee haben, wo die magischen Bankomaten dieses Landes sind, dann hätte ich sie gern“, sagte Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) bei den Technologiegesprächen. Dabei ging es um die von Forschern geforderten zusätzlichen 100 Millionen Euro pro Jahr für den Wissenschaftsfonds FWF. Mahrer: „Es ist uns gelungen, entgegen anderer Budgetmittel dort nicht zu sparen, sondern zu investieren.“

Der FWF, Österreichs wichtigster Förderer von Grundlagenforschung, erhalte in den Jahren von 2016 bis 2018 rund 550 Millionen Euro, also im Schnitt 184 Millionen Euro pro Jahr. Damit hat der Fonds zwar ein stabiles Budget, doch angesichts der steigenden Zahl von Anträgen sinken die Bewilligungsquoten. Für Mahrer sei es eine gute Nachricht, dass die Forscher kompetitiver und besser würden und deshalb die Zahl „der tollen Anträge“ steige.

Wissenschaft blutet aus

Ganz anders sehen das heimische Spitzenforscher. Am Wochenende warnten unter anderem Physikerin Ulrike Diebold als Vertreterin der Wittgensteinpreisträger und Informatiker Helmut Veith als Vertreter der FWF-Doktoratskollegs vor einem „Kollaps der Forschungsförderung“, wenn der FWF nicht mehr Geld bekomme.

Bei der Förderung der wissenschaftlichen Forschung herrsche Krisenstimmung: In den Kuratoriumssitzungen gehe es „grausam“ zu, wenn Exzellenzprogramme wie Spezialforschungsbereiche und Doktoratskollegs eingestellt oder stark beschnitten werden.

Da förderungswürdige Anträge aus Geldmangel abgelehnt werden, „blutet Österreichs Wissenschaftsbetrieb aus“. Denn Innovation Leader würden nur Länder, in denen die Grundlagenforschung und junge Forscher stärker gefördert werden. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2015)

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