Lernen ist auch bei Hunden eine Frage des Alters

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Alte Hunde lernen langsam, merken sich Dinge aber gut.

Wo ist das Stöckchen? Was mache ich, wenn das Herrchen „Platz“ ruft und das Frauchen „Gib Pfote“ sagt? Das lernen jüngere Hunde schneller als ältere, zeigt nun eine Studie aus dem Clever Dog Lab des Messerli-Forschungsinstitutes der Vet-Med-Uni Wien. Auch älteren Hunden kann man Tricks beibringen, es dauert aber eben etwas länger. Dafür merken sich die Tiere Erlerntes gut.

Beim Langzeitgedächtnis gibt es keine Unterschiede zwischen jungen und alten Hunden. Die kognitiven Fähigkeiten aber nehmen mit dem Älterwerden ab und verändern Prozesse wie Lernen, Merkfähigkeit und logisches Schlussfolgern. Welche Rolle das Alter dabei spielt, wurde bislang fast ausschließlich bei Menschen untersucht.

95 Tiere am Touchscreen

Die Studienleiterinnen Lisa Wallis und Friederike Range hingegen testeten dazu 95 Border Collies im Alter zwischen fünf Monaten und 13 Jahren. Diese Rasse habe den Ruf, besonders schnell zu lernen, erklärt Range. Da sie leicht zu trainieren sind, gelten sie auch als beliebte Haushunde. Deswegen standen auch genug Testhunde zur Verfügung. Die Besitzer brachten sie regelmäßig ins Clever Dog Lab, wo sie für vier verschiedene Tests am Touchscreen in fünf Altersgruppen eingeteilt wurden.

Bald zeigte sich: Die älteren Collies benötigen mehr Anläufe, um die Aufgabe richtig zu lösen. Sie sind in ihrer Denkweise weniger flexibel als jüngere. Bei der Fähigkeit zur logischen Schlussfolgerung hingegen überragten sie die jüngeren Hunde. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass die alten Hunde stärker auf das vorher Gelernte beharrten und weniger flexibel agierten als die jungen Tiere“, erläutert Studienleiterin Friederike Range. Jedes Alter hat also seine Vor- und Nachteile. (juf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2016)

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