Erster Test für neue Gentherapie

Crispr-Methode soll Immunsystem gegen Tumore stärken.

Seit zwei Jahren hat die Molekularbiologie ein neues Werkzeug, es heißt Crispr und ermöglicht punktgenaue Eingriffe in Gene, man kann damit etwas hinausschneiden und/oder hineinbringen, und das so präzise wie nie zuvor. Nun wurde in den USA der erste klinische Test an Menschen zugelassen, bei dem es nicht um Wirksamkeit geht, sondern um Sicherheit des Verfahrens: Forscher der University of Pennsylvania um Carl June wollen Krebspatienten, die auf nichts anderes mehr ansprechen, Immunzellen entnehmen und die so verändern, dass sie Tumore stärker attackieren und zugleich selbst weniger verwundbar werden. Daran gibt es Kritik, weil June auch ökonomische Interessen hat – er hält Crispr-Patente –, und es werden böse Erinnerungen wach: 1999 starb ein Patient, Jesse Gelsinger, bei einer Gentherapie an der gleichen Universität, man hatte geschludert, Gentherapien waren auf Jahre diskreditiert. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2016)

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