Allergieimpfung wirkt gegen Hepatitis B

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Infektion bei 80 Prozent der Patienten gehemmt.

Weniger Injektionen und geringere Nebenwirkungen verspricht ein neuartiger Impfstoff gegen Gräserpollenallergien. Die Basistechnologie zu BM32 kommt vom Christian-Doppler-Labor für Allergieforschung an der Med-Uni Wien. Nun fanden Forscher heraus, dass dieser auch gegen die Infektion mit Hepatitis B wirken könnte. Die Ergebnisse der Studie des Instituts für Pathophysiologie und Allergieforschung wurden nun im Journal „EBioMedicine“ veröffentlicht.

Carolin Cornelius zeigte in ihrer Dissertation, dass eine Impfung mit BM32 eine Hepatitis-B-Infektion zu 80 Prozent hemmt – und zwar, wenn sich die Personen vorab keiner Immunisierung mit einem konventionellen Hepatitis-B-Impfstoff unterzogen haben.

Bei 350 Millionen

Die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus ist weltweit noch immer eines der größten Gesundheitsprobleme. Das Virus ist bei rund 350 Millionen Menschen im Blut nachweisbar – und damit dauerhaft als Infektionsquelle im Körper präsent. Auf Basis der chronischen Leberentzündung können etwa Leberzirrhosen oder Leberzellkarzinome entstehen. Weil die Therapie einer chronischen Hepatitis B schwierig ist, gilt die vorbeugende Impfung als wichtigste Maßnahme zur Vermeidung der Infektion und Verminderung der Virusträgerzahl.

Rund fünf bis zehn Prozent der Menschen, die mit einem konventionellen Impfstoff geimpft wurden, bauen keinen ausreichenden Antikörper-Titer auf. „Man muss davon ausgehen, dass diese Personen nicht vor einer Infektion geschützt sind“, so Cornelius. Mit BM32 könnte neben einer Präventivwirkung möglicherweise auch ein zusätzlicher Nutzen für Patienten entstehen, die an einer chronischen Hepatitis-B-Infektion erkrankt sind. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2016)

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