Die ärmeren Länder gezielt unterstützen

Neue Maßnahmen gegen Folgen des Klimawandels.

Wenn einem das Wasser bis zur Nase steht, ist ein bisschen Management nicht genug, betonen die Autoren der „Science“-Publikation über Folgen des Klimawandels, die am Freitag erschien. Thomas Schinko und Reinhard Mechler, beide am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg und an der Uni Graz, schlagen konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der ärmeren Länder auf der Südhalbkugel vor. Denn diese sind am stärksten vom steigenden Meeresspiegel und anderen Folgen bedroht, haben aber am wenigstens zum Klimawandel beigetragen. Die Industrienationen als Hauptverursacher sagten in Klimakonferenzen zwar ihre Unterstützung zu, sind aber bisher nicht zu Kompensationszahlungen bereit.

Hochwasser und Migration

Die heimischen Forscher präsentieren nun zwei Maßnahmenbündel, wie man aktuelle und künftige Bedrohungen gemeinsam angehen kann. Einerseits ist ein kuratives Risikomanagement wichtig, das negative Auswirkungen vermeidet. Dazu gehören ein groß dimensionierter und international finanzierter Hochwasserschutz in vom Meeresspiegelanstieg bedrohten Küstengebieten oder gezielte Hilfe, wenn Menschen aus schwer betroffenen Gebieten abwandern müssen.

Andererseits soll transformatives Risikomanagement Landwirte und Bewohner in gefährdeten Regionen dabei unterstützen, sich eine neue Lebensgrundlage zu suchen: etwa durch den Wechsel zu Jobs im Dienstleistungssektor oder im Bereich erneuerbarer Energien.

Für die Umsetzung der Maßnahmen fordern die Forscher eine von den Industrienationen finanzierte Versicherung, die Klimaschäden in ärmeren Ländern kompensiert und Anpassungsmaßnahmen finanziert. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2016)

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