Auf Knopfdruck Pulverschnee erzeugen

Für ihre künstliche Wolke verliehen Patentamt und Technologieministerium den Erfindern den Staatspreis Patent.

Eigentlich wollten die Forscher von TU und Boku Wien mit ihrer Erfindung die Erderwärmung stoppen. Eine künstliche Wolke sollte brachliegende Landstriche beschneien und so die Reflexionseigenschaften der Erdoberfläche erhöhen. Die Vision mag bestehen bleiben, die Anwendung fokussierte dann doch auf buchstäblich näherliegenden Aufgaben: das Beschneien heimischer Skipisten. Für ihre künstliche Wolke verliehen Patentamt und Technologieministerium den Erfindern am Mittwoch den Staatspreis Patent. In weiteren Kategorien der erstmals verliehenen Auszeichnung wurden die beste Erfinderin und die Marke des Jahres prämiert.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schneekanonen, die Wassertropfen gefrieren lassen, produziert die Wolkenkammer Schneekristalle, wie sie in einer natürlichen Wolke wachsen. Dadurch werde der Schnee fluffig-weich und nicht so schwer wie Kunstschnee, sagt Michael Bacher vom vierköpfigen Erfinderteam.

Laser für Datenübertragung

Der Spezialpreis „Hedy Lamarr“ für die beste Erfinderin ging an die aus Italien stammende Physikerin Alberta Bonanni von der Uni Linz. Sie suchte in ihrer Arbeit nach einem ferromagnetischen Halbleiter – und detektierte dabei infrarotes Licht. „Eine erfreuliche Überraschung“, wie sie heute sagt. Ihr Infrarotlaser wird weltweit in der High-Speed-Datenübertragung genutzt.

Die Auszeichnungen wurden übrigens exakt am Geburtstag der österreichischen Erfinderin und Schauspielerin Hedy Lamarr (1914–2000) vergeben. Sie entwickelte das sogenannte Frequenzsprungverfahren, eine wichtige Grundlage für die Mobilfunkkommunikation. Die Kategorie „Marke des Jahres“ gewann Alois Hechinger für sein Modelabel Johan. (APA/gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2016)

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